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Das Vaterspiel - pp 228
Irgendwann begann sie von einem Gerhard zu sprechen, und da sie nun auch wieder Gitarre spielte, ging ich ein-fach davon aus, dass es sich um ihren ehemaligen Freund handeln müsse. Dessen Gruppe, die Geilen Säcke, gab es noch. Sie waren in letzter Zeit mit ihren Heavy-Metal-Nummern sogar so erfolgreich gewesen, dass sie eingelad-den waren, am Ersten Mai in der Arena, einem ehemaligen Schlachthofgelände, eine Serie von Freiluftkonzerten zu eröffnen.
Der Erste Mai war in unserer Familie ein notorisches Streitthema. Als Kind hatten mir die Aufmärsche noch Spaß gemacht. Da war ich mit dem Fahrrad, in dessen Spei-chen mein Vater am Vorabend rotes Krepppapier gespannt hatte, bei der Bezirksgruppe der Meidlinger Sozialisten mitgefahren. Die Erwachsenen gingen zu Fuß in der Mitte der Straße, und wir Kinder fuhren mit rot geschmück-ten Fahrrädern den Demonstrationszug entlang bis nach vorne zu den Fahnenträgern, dann in die Gegenrichtung, vorbei an den Straßenbahnern und Eisenbahnern mit ihren jeweiligen Musikkapellen bis zurück zu den Freiheits-kämpfern und zum Bund Sozialistischer Akademiker, die im Meidlinger Aufmarschplan gewöhnlich das Schlusslicht bildeten. Dann drehten wir erneut um und strampelten von den leisen Akademikern wieder nach vorne zu den lauten Eisenbahnern. Wenn wir schließlich beim Burgtheater von der Ringstraße auf den Rathausplatz einbogen, begann ich auf dem hohen Tranparenten geschmückten Podium meinen Vater zu suchen. Er stand dort, vor der Kulisse des neugotischen Wiener Rathauses, inmitten der sozialisti-schen Prominenz und winkte uns zu.
Der Erste Mai war in unserer Familie ein notorisches Streitthema. Als Kind hatten mir die Aufmärsche noch Spaß gemacht. Da war ich mit dem Fahrrad, in dessen Spei-chen mein Vater am Vorabend rotes Krepppapier gespannt hatte, bei der Bezirksgruppe der Meidlinger Sozialisten mitgefahren. Die Erwachsenen gingen zu Fuß in der Mitte der Straße, und wir Kinder fuhren mit rot geschmück-ten Fahrrädern den Demonstrationszug entlang bis nach vorne zu den Fahnenträgern, dann in die Gegenrichtung, vorbei an den Straßenbahnern und Eisenbahnern mit ihren jeweiligen Musikkapellen bis zurück zu den Freiheits-kämpfern und zum Bund Sozialistischer Akademiker, die im Meidlinger Aufmarschplan gewöhnlich das Schlusslicht bildeten. Dann drehten wir erneut um und strampelten von den leisen Akademikern wieder nach vorne zu den lauten Eisenbahnern. Wenn wir schließlich beim Burgtheater von der Ringstraße auf den Rathausplatz einbogen, begann ich auf dem hohen Tranparenten geschmückten Podium meinen Vater zu suchen. Er stand dort, vor der Kulisse des neugotischen Wiener Rathauses, inmitten der sozialisti-schen Prominenz und winkte uns zu.
Near fragment in time
Simon Wiesenthal’s office when I first met him in 1974 was on the Rudolfsplatz an undistinguished inner-city square surrounding an unappetizing playground which never seemed to hae an children in it. Rudolfsplatz Number 7 was a drab postwar apartment house in which Wiensthal had maintained an office for a decade.
pp 1895 from Nazi Hunter: The Wiesenthal File by
Near fragment in space
"[...] ich strahle den Franz-Josefs-Kai und den Donaukanal und den Schottenring an, denn Ivan macht aus Übermut eine Rundfahrt um die Innere Stadt [...] haben zur Rechten die Universität, in die ich gegangen bin, aber sie steht nicht mehr da wie damals, nicht mehr bedrückend, und das Burgtheater, das Rathaus und das Parlament sind von einer Musik unterschwemmt, die aus dem Radio kommt [...]
pp 58- from Malina by
