« Back to Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi
Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi - pp 195
Der Prälat in der Wiener Erzdiözese hatte nicht übertrieben: Die Große Hitze hatte wirklich das Volk zu neuer Frömmigkeit veranlasst – oder auch nur die vielleicht immer noch vorhandene Gläubigkeit wieder freigelegt.
Near fragment in time
Im Tiefflug erkennen wir den Wienerwald, armseliges Hüggelland, da und dort dunkelgrüne Flecken im flimmrigen Grau. Die ersten Behausungen sind Holzhütten, hilflos vereinsamt inmitten gefrorener Bäche und Bäume ohne Laub.
pp 21 from Rückkehr nach Wien by
Near fragment in space
Wurden Ihnen eigentlich auch die Euroschecks gestohlen?, fragte der Bankbeamte. Schlagartig, so erzählte Brigitte, war mir klar, was der fremde Mann in meinem Schlafzimmer wollte. Er hatte die Euroschecks nicht gefunden. Sie waren in einer meiner Handtaschen, die, auf den ersten Blick sichtbar, am Wandhaken hängen. Auf dem Konto fehlte kein Geld. Aber als dieser Bankbeamte seine sachliche Frage gestellt hatte, fiel mir ein, was alles hätte passieren können. Nicht nur das Geld könnte fort sein. Ich hatte ja nicht einmal das Schlafzimmer abgesperrt. Der Mann hätte mich im Schlaf überfallen können.
Ich fuhr zur Universität. Zuerst ging ich ins Neue Institutsgebäude, zum Institut für Publizistik. Aber dort war Günther an diesem Tag noch nicht gesehen worden. So versuchte ich es im Juristentrakt des Hauptgebäudes. Ich fragte alle Studenten, die ich traf. Einige, vor allem, die älteren, kannten ihn. Eine Studentin meinte, der sei jetzt sicher in der Strafrechtsvorlesung. Die werde bald zu Ende sein. Sie nannte mir den Hörsaal. Ich stellte mich vor der Tür auf und wartete. Günther kam aus dem Hörsaal, korrekt gekleidet, wie immer, im Anzug und Krawatte. Er grüßte und gab sich überrascht, mich hier zu sehen.
Komm mit, sagte ich, ich muss mit dir reden.
Was ist los?, fragte er. Er tat, als ob er völlig ahnungslos wäre.
Du weißt genau, was los ist, sagte ich. So geht das ja nicht.
Ich zog ihn in eine Ecke. Jetzt erkläre mir einmal, sagte ich, wer da heute Nacht in der Wohnung war.
Was heißt, in der Wohnung war?
Es geht entschieden zu weit, dass in der Nacht wildfremde Typen auftauchen und auch noch in mein Schlafzimmer eindringen.
Günther gab sich immer noch ahnungslos. Er fragte scheinheilig: War jemand in der Wohnung?
Ich fuhr ihn an: Ich spreche von demjenigen, der plötzlich in meinem Zimmer stand und der mir dann das Geld und die Kreditkarten geklaut hat.
pp 199-200 from Das Vaterspiel by
Ich fuhr zur Universität. Zuerst ging ich ins Neue Institutsgebäude, zum Institut für Publizistik. Aber dort war Günther an diesem Tag noch nicht gesehen worden. So versuchte ich es im Juristentrakt des Hauptgebäudes. Ich fragte alle Studenten, die ich traf. Einige, vor allem, die älteren, kannten ihn. Eine Studentin meinte, der sei jetzt sicher in der Strafrechtsvorlesung. Die werde bald zu Ende sein. Sie nannte mir den Hörsaal. Ich stellte mich vor der Tür auf und wartete. Günther kam aus dem Hörsaal, korrekt gekleidet, wie immer, im Anzug und Krawatte. Er grüßte und gab sich überrascht, mich hier zu sehen.
Komm mit, sagte ich, ich muss mit dir reden.
Was ist los?, fragte er. Er tat, als ob er völlig ahnungslos wäre.
Du weißt genau, was los ist, sagte ich. So geht das ja nicht.
Ich zog ihn in eine Ecke. Jetzt erkläre mir einmal, sagte ich, wer da heute Nacht in der Wohnung war.
Was heißt, in der Wohnung war?
Es geht entschieden zu weit, dass in der Nacht wildfremde Typen auftauchen und auch noch in mein Schlafzimmer eindringen.
Günther gab sich immer noch ahnungslos. Er fragte scheinheilig: War jemand in der Wohnung?
Ich fuhr ihn an: Ich spreche von demjenigen, der plötzlich in meinem Zimmer stand und der mir dann das Geld und die Kreditkarten geklaut hat.