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Der dritte Mann - pp 65

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Es war nahezu dunkel, als Martins am Ufer des Donaukanals dahin schritt: gegenüber am Wasser lag das halb zerstörte Dianabad, und in der Ferne stand der gewaltige schwarze Reifen des Riesenrads unbewegt über den Häuserruinen. Dort drüben, jenseits des grauen Kanals, erstreckte sich der zweite Bezirk unter russischer Verwaltung. Über den Dächern der Innenstadt reckte der Stephansdom seinen mächtigen kriegswunden Turm in den Himmel. Und als er die Kärntner Straße entlang ging, kam Martins an der hell erleuchteten Tür der Militärpolizei vorüber. Die vier Männer der allierten Patrouille stiegen gerade in ihren Jeep; der russische Polizist saß neben dem Fahrer (weil die Russen an diesem Tag für die nächsten vier Wochen den Vorsitz in der Verwaltung der Innenstadt übernommen hatten); und der Engländer, der Franzose und der Amerikaner hievten sich nach hinten. Der dritte starke Whisky verdampfte in Martins' Hirn, und ihm fielen das Mädchen in Amsterdam ein und das Mädchen in Paris. Einsamkeit begleitete ihn durch die belebte Straße. Er erreichte die Ecke, wo man zum Sacher einbiegt, und ging weiter. Rollo hatte Oberhand und drängte zu der einzigen Frau, die er in Wien kannte.
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Der Major hat erst aus einem Gespräche, as am 22. August 1925 (ein Samstag) am unteren Ende der Strudlhofstiege stattfand - oder eigentlich begann, um späterhin des längeren fortgesetzt zu werden - erfahren, daß E.P. den René von Stangeler gekannt hatte. (Jene Strudlhofstiege zu Wien ist eine Treppen-Anlage, welche die Boltzmanngasse - erst in der Republik von 1918 wurde sie nach dem großen Mathematiker benannt - mit der Liechtensteinstraße verbindet und die Mitte des Teiles der "Strudlhofgasse" darstellt.)
pp 43-44 from Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre by Heimito von Doderer