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Der Fall des Lemming - pp 83

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Den Nachmittag hat der Lemming mit der Suche nach den ehemaligen Schülern des Iden-Clubs verbracht. Er ist zunächst auf das Postamt in der nahe gelegenen Porzellangasse gegangen, um dort Telefonbücher zu durchforsten. Nur drei der Namen hat er darin gefunden, aber einen dafür gleich mehrmals. Alleine in Wien wohnen fünf Männer, die Franz Sedlak heißen. Noch ein Glück, so hat der Lemming gedacht, dass ihm ein Meier oder ein Huber erspart geblieben ist. Außer den Sedlaks waren noch Peter Pribil und Walter Steinhauser angeführt, beide im Wiener Telefonverzeichnis. Der Lemming hat sich die Nummern und Adressen notiert und ist dann mit Tramway und U-Bahn zum Zentralmeldeamt im fünfzehnten Bezirk gepilgert. Für jeweils dreißig Schilling Bearbeitungsgebühr kann man hier Personen ausfindig machen, sofern sie ihren ordentlichen Wohnsitz in Wien haben uns sofern man sich eine Woche gedulden will, um auf positive Erledigung seines Antrags zu warten.
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(...) und die Jungen, die sind ja außer Rand und Band vor Ehrgeiz, waren wir das auch, wir waren relaxter, da hat alles angefangen, wir waren auf den ersten clubbings, in den Sofien-Sälen, das ist lustig, bei etwas mitmachen, das gerade anfängt, aber was fängt jetzt gerade an, ich muss in die Arena, zu diesem fm4-Geburtstag, schauen, was die da machen, aber wahrscheinlich sind da die Gymnasiasten, wahrscheinlich ist da die ganze Pickelpartie und The Cure und Nirvana in einer dancefloorhiphopfusion-Version, so, aber jetzt machen wir wirklich weiter, das ist eine Trödelei und es wird ja ohnehin dauern, bis ich einen Parkplatz gefunden habe, (...)
pp 59 from Jessica, 30 by Marlene Streeruwitz

Near fragment in space

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"Sie werden im Aids-Hilfe-Haus Ihre Stunden abarbeiten." Mein Bewährungshelfer schein fröhlich.
Arbeiten. Stunden. Versuchsweise schluckte ich, wie um den Druck aus meinen Ohren zu vertreiben.
"Ja, geht denn das?"
"Natürlich geht das."
"Und wie lange?"
"Einen Monat lang."
"Und wenn nicht?"
"Frauenknast." Mein Bewährungshelfer hatte Spaß an diesem Wort.
"Frauenknast?"
"Das mit den Jugendstrafen ist nun endgültig vorbei, Reimel."
Ich bildete mir ein, er würde schmutzig grinsen. Mit gesenktem Blick dachte ich an die Möglichkeit einer lesbischen Kurzzeitbeziehung im Mikrokosms einer Strafanstaltszelle, dann verwarf ich die Idee wieder.
"Alles klar", murmelte ich, "alles klar."
Mein Bewährungshelfer drückte mir zum Abschied noch einmal die Hand, beziehungsweise er tat so als ob, denn seine Hand umfasste meine nur kraftlos. Das sagt etwas über deinen Charakter aus, dachte ich bei mir und lächelte ihm freundlich ins Gesicht.
pp 29 from Chucks by Cornelia Travnicek