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Im Schatten der Zeit - pp 277

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Also wurde beschlossen, die Wohnung zu nehmen, und sie sagten dem Baumeister zu. Bei der Miete ließ der man mit sich reden, verbilligte sie sogar noch unverhofft, denn Floridsdorf, ein Arbeiterbezirk und jetzt von den Russen besetzt, war alles andere als eine gute Wohngegend, wie Döbling es gewesen war. Steff staunte, dass Anna sich überhaupt herabließ, nach Floridsdorf zu ziehen, meinte er doch von früher her ihren Hang zu Eleganz und Vornehmheit und ihre tiefe Abneigung gegen alles Proletarische zu kennen.
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  Döbling
Floridsdorf

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Er entschloss, sich das Büro zu verlassen. Vor dem Haus atmete er tief durch und unternahm einen ausgedehnten Fußmarsch. Samstagnachmittag reduzierte sich die hektische Weltstadt Wien auf Kleinstadtflair. Die wenigen Menschen flanierten gut gelaunt durch die Straßen. Es schien, als wolle die Stadt Atem holen. Eine kleine Auszeit nehmen, um gerüstet zu sein. Gerüstet für die pulsierende Energie, die spätestens am Montag von ihr Besitz ergriff. Der Spaziergang tat Marc gut. Er schlenderte entlang des Donaukanals und erfreute sich an den da und dort knospenden Sträuchern und Bäumen. Das nasskalte Wetter erfrischte ihn. An einem Würstelstand gönnte sich Marc eine Heiße und eine Dose Bier. Er aß stehend und belauschte das Gespräch zweier junger Männer, die sich neben ihm labten. Für Marc waren die Würstelstände die wahren Kulturoasen Wiens. Orte, an denen alle sozialen Schichten, meist friedlich, aufeinanderprallten. [...] Und je länger Marc Gedanken wälzte, desto besser schmeckte ihm die Wurst. Gestärkt trat er den Rückweg ins Bundeskriminalamt an.
pp 125-126 from Canard Saigon by Harald Friesenhahn

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Anna besaß hier keinen Freiraum für sich selbst, kein eigenes Zimmer, keine Rückzugsmöglichkeit. Nur war Gitti nicht immer hier, was Anna zwar schmerzte, jedoch den Platzmangel minderte. Erika wiederum wanderte jetzt täglich zwei Kilometer die Brünnerstraße entlang, stadtauswärts bis nach Jedlersdorf, besuchte dort die dritte Klasse Volksschule, und das weiterhin mit Begeisterung.
pp 279 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar