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Chucks - pp 138-139
Eine Szene der gestrigen Nacht ist heil geblieben: Paul und ich, wir beide auf dem Heimweg, er trunken und ich schon nahezu besoffen, er melancholisch und ich jämmerlich, wir warten auf die Straßenbahn. Er hält meine Hand, wir verschränken unsere Finger ineinander, die Anzeige, die über die verbleibende Wartezeit informiert, ist ausgefallen. Wir scharren beim Warten mit den Füßen, weil es schwer ist, ruhig stehen zu bleiben, wenn die Gedanken sich drehen.
Als die Straßenbahn endlich kommt, ist sie leer. Wir sitzen alleine in der Mitte des sich durch die Straßen windenden Schlauches.
"Manchmal ist mir nach Heulen", sagt Paul.
Wir fahren an einer weißen Fassade vorbei, an der in Reliefschrift steht: "If you are a banana and try to be an apple", und dann sind wir schon vorüber, aber ich kann die untere Zeile Wort für Wort auswendig. Überhaupt fühle ich mich momentan mehr wie ein Fruchtcocktail.
Als die Straßenbahn endlich kommt, ist sie leer. Wir sitzen alleine in der Mitte des sich durch die Straßen windenden Schlauches.
"Manchmal ist mir nach Heulen", sagt Paul.
Wir fahren an einer weißen Fassade vorbei, an der in Reliefschrift steht: "If you are a banana and try to be an apple", und dann sind wir schon vorüber, aber ich kann die untere Zeile Wort für Wort auswendig. Überhaupt fühle ich mich momentan mehr wie ein Fruchtcocktail.
Near fragment in time
"Eine Kutsche?" Gustav deutete auf den Fiakerstand gegenüber vor dem Hotel Imperial.
"Nein. Lassen Sie uns zu Fuß gehen, es ist nicht sehr weit."
"Was für ein wunderschöner Tag", sagte Gustav im Plauderton und bot ihr galant seinen Arm an.
Als sie sich ganz ungezwungen bei ihm einhängte, streifte ihr Busen seinen Ellbogen. Er spürte Bewegung in seiner Hose.
Arm in Arm schlenderten sie die Ringstraße entlang. Der Lärm und Dreck auf den Baustellen am Straßenrand tat seinen romantischen Gefühlen keinerlei Abbruch. Ihr Parfüm raubte ihm beinahe den Atem. Oder war es all der Staub und Dreck? Wenn es nicht bald regnete, würde die Reichshauptstadt in einer dicken Staubwolke ersticken.
"Wien wird jetzt zur Großstadt demoliert", hatte Karl Kraus in der Künstlerzeitschrift Wiener Rundschau geschrieben. Dieser kritische Geist hatte wieder einmal Recht gehabt, dachte Gustav. Die Fertigstellung der Ringstraße, der Bau der Gasleitung und die Regulierung des Wienflusses - Baustellen, nichts als Baustellen seit über zwanzig Jahren. Obwohl Gustav ein glühender Anhänger des Fortschritts und der Moderne war, litt auch er unter dieser permanten Lärm- und Geruchsbelästigung.
pp 23 from Der Tod fährt Riesenrad by
"Nein. Lassen Sie uns zu Fuß gehen, es ist nicht sehr weit."
"Was für ein wunderschöner Tag", sagte Gustav im Plauderton und bot ihr galant seinen Arm an.
Als sie sich ganz ungezwungen bei ihm einhängte, streifte ihr Busen seinen Ellbogen. Er spürte Bewegung in seiner Hose.
Arm in Arm schlenderten sie die Ringstraße entlang. Der Lärm und Dreck auf den Baustellen am Straßenrand tat seinen romantischen Gefühlen keinerlei Abbruch. Ihr Parfüm raubte ihm beinahe den Atem. Oder war es all der Staub und Dreck? Wenn es nicht bald regnete, würde die Reichshauptstadt in einer dicken Staubwolke ersticken.
"Wien wird jetzt zur Großstadt demoliert", hatte Karl Kraus in der Künstlerzeitschrift Wiener Rundschau geschrieben. Dieser kritische Geist hatte wieder einmal Recht gehabt, dachte Gustav. Die Fertigstellung der Ringstraße, der Bau der Gasleitung und die Regulierung des Wienflusses - Baustellen, nichts als Baustellen seit über zwanzig Jahren. Obwohl Gustav ein glühender Anhänger des Fortschritts und der Moderne war, litt auch er unter dieser permanten Lärm- und Geruchsbelästigung.
Near fragment in space
Es ist jetzt 18.43, ich bin in meiner Wohnung, und Julia macht sich nicht bemerkbar. Ich meine, sie kann ja nicht schon wieder einkaufen, das hat sie am Montag erledigt. Ich kenne micht nicht mehr aus. Morgen, so habe ich erfahren, möchte sie ins Chelsea gehen. Bin gespannt, ob sie etwas zu mir sagt.
pp 141 from Anna nicht vergessen by
