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Holzfällen - pp 87-88

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Und so viele Jahre bin ich tagtäglich, muß ich sagen, schon am späteren Nachmittag zur Joana in die Simmeringer Hauptstraße hinaus, vorher noch zum Dittrich um die Weinflaschen aufzunehmen in meinen Armen, um mit der Joana zusammen zu sein bis in der Frühe und mit dem ersten Einundsiebziger in die Stadt zurück zu fahren oder ganz einfach von ihr aus zu Fuß die Simmeringer Hauptstraße zurück, den Rennweg hinunter, über den Schwarzenbergplatz bis nach Währing. Das waren noch Zeiten, dachte ich auf dem Ohrensessel, wie noch die Pferdewagen vor den Milchgeschäften Halt gemacht haben in der Nacht und ich mitten auf dem Rennweg und quer über den Schwarzenbergplatz und den vollkommen leeren Ring entlang nach Hause gehen habe können ohne fürchten zu müssen, überfahren zu werden. Wenn überhaupt einem Menschen, so bin ich bei diesen Gelegenheiten doch nur Meinesgleichen und das heißt, einem Betrunkenen begegnet, und ein die Nacht durchkreuzendes Automobil war eine Seltenheit. Niemehr im Leben habe ich so viele italienische Arien gesungen, wie damals auf dem Weg von der Simmeringer Hauptraße auf den Rennweg und über den Schwarzenbergplatz nach Währing, dachte ich auf dem Ohrensessel.
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Es war ein seltsam gemischtes Völklein, das sich hier zusammengefunden hatte. Viele stammten aus gutbürgerlichen Familien, die durch Krieg und Inflation verarmt waren, es gab auch solche, die bloß emanzipiert leben wollten oder wirklichkeitsfremde politische Programme ausheckten. Die meisten hielten sich tagsüber im "Herrehof" auf, wo sie Anschluß an Gleichgesinnte oder zumindest ähnlich Denkende suchten. So lernten die beiden "Gong"-Erfinder einander kennen. Die Existenz des "Gong" begann mit einem Faschingsfest. Ein begütertes Ehepaar, Robert und Anna Lang, Besitzer einer Metallwarenfabrik, wollten ihrem privaten Karneval eine besondere Note geben und die Gäste mit einem Puppenspiel überraschen. Raphael Pollack und E.K.Maenner erhielten den Auftrag. Sie animierten Freunde zu unbezahlter Mitarbeit, richteten im Tiefparterre des Café Herrenhof eine Werkstätte ein, bastelten Bühne, Puppen und Apparaturen und brachten die höchst erfolgreich improvisierte Premiere einer Kasperliade des Grafen Pocci zustande. Der Erfolg war so groß, daß sich die Amateure bald darauf in zünftige Puppenspieler verwandelten. Die Gäste applaudierten begeistert, die Kritik war äußerst wohlwollend.
pp 150-151 from Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés by Milan Dubrovic

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6.00 Wecken von Julia, das übliche Gemurmel. Dann noch einmal um 7.00. Julia berichtet über den Abend mit Hilde im Bieramt und im Bettelstudent - nur kurz.
pp 140 from Anna nicht vergessen by Arno Geiger