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Zwischen neun und neun - pp 211-212

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Als die beiden Polizisten - kurz nach neun Uhr morgens - den Hof des Trödlerhauses in der Klettengasse betraten, war noch Leben in Stanislaus Demba. Sie beugten sich über ihn. Er erschrak und versuchte, aufzustehen. Er wollte fort, rasch um die Ecke biegen, in die Freiheit - Er sank sogleich zurück. Seine Glieder waren zerschmettert, und aus einer Wunde am Hinterkopf floß Blut. Nur seine Augen wanderten. Seine Augen lebten. Seine Augen irrten ruhelos durch die Straßen der Stadt, schweiften über Gärten und Plätze, tauchten unter in der brausenden Wirrnis des Daseins, stürmten Treppen hinauf und hinunter, glitten durch Zimmer und durch Spelunken, klammerten sich noch einmal an das rastlose Leben des ewig bewegten Tages, spielten, bettelten, rauften um Geld und um Liebe, kosteten zum letztenmal von Glück und Schmerz, von Jubel und Enttäuschung, wurden sehr müde und fielen zu.
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Near fragment in time

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Die großen historischen Stile sind ineinander verwachsen, harmonieren ungemein, Gotig grüßt Empire, Barock schwenkt sein lockeres Quellen in Steinwülsten gegen die tapfer verhaltenen Renaissance, breit und alt orgelt das Romanische, auch eine gezogene Zwiegelkuppel fistelt dazwischen mit hohem griechischem Choral. Reich hat das Leben hier Empfindungen abgelagert, die alle zugleich ertönen und Zeugnis ablegen von der gestaltkräftigen Weltverbundenheit dieser Stadt, der gotische Stefansdom, das Standardwerk unermeßlichen Drängens, setzt das Ausrufezeichen dahinter.
pp 115-116 from Wien by Robert Müller
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