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Wien - pp 115-116
Die großen historischen Stile sind ineinander verwachsen, harmonieren ungemein, Gotig grüßt Empire, Barock schwenkt sein lockeres Quellen in Steinwülsten gegen die tapfer verhaltenen Renaissance, breit und alt orgelt das Romanische, auch eine gezogene Zwiegelkuppel fistelt dazwischen mit hohem griechischem Choral. Reich hat das Leben hier Empfindungen abgelagert, die alle zugleich ertönen und Zeugnis ablegen von der gestaltkräftigen Weltverbundenheit dieser Stadt, der gotische Stefansdom, das Standardwerk unermeßlichen Drängens, setzt das Ausrufezeichen dahinter.
Near fragment in time
Treffpunkt aller Züge war das Rathaus. In feenhafter Pracht lag der schöne, gotische Bau Meister Schmidts da. Millionen elektrischer Lichter ließen ihn wie eine einzige Flamme leuchten. Auf einer Tribüne spielten die unvergleichlichen Wiener Philharmoniker, von Juden gesäubert und daher ein wenig reduziert, volkstümliche Weisen, und der Wiener Männergesangverein bot seine besten Lieder dar. Die Volkshalle, der große Platz vor dem Rathaus, der Ring vom Schottentor bis zur Bellaria bildeten eine einzige Menschenmauer, und um acht Uhr war es kein Rufen mehr, sondern ein Heulen aus einer Million Kehlen, das immer wieder erdröhnte.
pp 48 from Die Stadt ohne Juden by
Near fragment in space
Er betrachtete das Haas-Haus. Betreten hatte er es nie. Mit Marie wollte er das Do&Co besuchen, doch es war nie dazu gekommen.
Er überblickte den leeren Platz. Nahm die Statuen in Augenschein, die allerorts aus den Mauern ragten. Phantasiefiguren , Musikanten. Zwerge. Fratzen. Und am Stephansdom Heilige. Alle schauten über ihn hinweg. Alle waren stumm.
Er hatte den Eindruck, dass ihre Zahl wuchs. Als seien an jenem Tag, an dem er hier das Video aufgenommen hatte, weniger Statuen zu sehen gewesen. Es schien, daß in der ganzen Stadt allmählich mehr und mehr Statuen aus den Hausmauern krochen.
pp 163-164 from Die Arbeit der Nacht by
Er überblickte den leeren Platz. Nahm die Statuen in Augenschein, die allerorts aus den Mauern ragten. Phantasiefiguren , Musikanten. Zwerge. Fratzen. Und am Stephansdom Heilige. Alle schauten über ihn hinweg. Alle waren stumm.
Er hatte den Eindruck, dass ihre Zahl wuchs. Als seien an jenem Tag, an dem er hier das Video aufgenommen hatte, weniger Statuen zu sehen gewesen. Es schien, daß in der ganzen Stadt allmählich mehr und mehr Statuen aus den Hausmauern krochen.