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Tacheles - pp 102
Obwohl es erst kurz nach elf Uhr war, machte sich Bronstein auf den Weg ins "Herrenhof". Er nahm dort seinen Stammtisch Platz und studierte in aller Ruhe die Speisekarte. Es entging ihm dabei nicht, dass sich der Kellner ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Jeder im "Herrenhof" kannte mittlerweile Bronsteins Rutal. Stets ging er die Speisekarte aufmerksam durch, um dann doch das jeweilige Tagesmenü zu bestellen. Diesmal kredenzte man ihm Fleischknödel mit Sauerkraut, die er mit großem Genuss verspeiste.
Near fragment in time
„Machen wir uns auf den Weg zum „Kleinen Café“, dann wissen wir mehr.“ Sina wickelte seinen Schal um den Hals und stapfte los. „Was die Franziskanerkirche betrifft, so kann ich dir ein paar Dinge aus meiner Erinnerung erzählen“, sagte er und vergrub die Hände tiefer in die Manteltaschen, während sie über den Graben in Richtung St. Stephan gingen.
pp 113 from Ewig by
, Near fragment in space
In den späten Zwanziger- Und frühen Dreißigerjahren war das „Herrenhof“ das wichtigste Literatencafé von Wien. Für mich hatte es den besonderen Vorteil, im selben Häuserblock wie meine Mittelschule zu liegen, so daß ich in der letzten Klasse nach der abendlichen Lateinstunde einfach um die Ecke bog und durch seine Vordertür ging. In mancher Beziehung mag es sich vom römischen Aragni oder dem Pariser Deux Magots nicht unterschieden haben. Einzigartig war es darin, daß seine Kellner dazu ermuntert wurden, sich ebenso schrullig zu gebärden wie viele seiner Gäste.
pp 71 from Rückkehr nach Wien by