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Die Klavierspielerin - pp 153
"Es wird heller, denn die Innenstadt naht, wo man mit Licht viel großzügiger umgeht, damit die Touristen leichter nach Hause finden. Die Oper ist schon aus. Das bedeutet in der Praxis, daß es so spät ist, daß Frau Kohut sen. in ihrem häuslichen Wirkungskreis, den sie nicht eher zum Schlafengehen zu durchbrechen pflegt, als bis die Tochter sicher und ganz zu Hause angelangt ist, fürchterlich herumtoben wird."
Near fragment in time
Sie trafen sich an jedem zweiten Dienstag im Monat um Punkt fünf Uhr nachmittags im Café Central - es sei denn, dieser Dienstag wäre auf einen christlichen oder jüdischen Feiertag gefallen: dann wurde das Treffen eben am darauffolgenden Donnerstag nachgeholt. Sie trafen sich, um Tarock zu spielen (wenn sie einen vierten Mann dafür fanden, denn sie spielten grundsätzlich nur zu viert) oder um gemeinsam über philosophische Fragen zu brüten. "Entweder tarockieren oder philosophieren", lautete ihr Wahlspruch, "am End' is' eh alles wurscht." Passten sie eigentlich ins Café Central, hätte man sie ohne Weiteres hier vermutet? Diese Frage dürfen wir getrost verneinen. Das Café Central liegt, wie wir aus berufenem Munde wissen, "unterm Wienerischen Breitengrad am Meridian der Einsamkeit"; genauer gesagt befindet es sich - und das schon seit Generationen - im Innenhof des Palais Ferstel und sieht für ein Wiener Etablissement verdächtig orientalisch aus: Kreuzbögen, hohe Säulen, viele Ornamente, viel Gold, überhaupt sehr bunt, rote runde Marmortische - der Kenner hätte das Café Central exakt 243 Straßenkilometer weiter östlich platziert, also eher im schönen Budapest als hier in der Reichshauptstadt.
pp 129 from Der Komet by
Near fragment in space
Er hatte Crabbin ein paar ungemütliche Stunden bereitet, das stand fest. Als er nach seiner Unterhaltung mit Herrn Koch ins Sacher zurückkehrte, wartete dort ein verzweifelter Brief von Crabbin auf ihn: "Ich versuche schon den ganzen Tag, Sie ausfindig zu machen", schrieb er.
pp 58 from Der dritte Mann by