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Widerhall des Herzens. Ein Peter Altenberg-Buch - pp 133-134

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Das Stammlokal der literarischen Welt im Ersten Bezirk war damals das 'Café Central', ein Eckhaus der Herrengasse. Schon die Baulichkeiten waren originell. Man trat zuerst in einen düsteren Vorsaal mit tiefen Fensternischen. Hier herrschte stets eine kühle Dämmerung, die ideale Beleuchtung für Stubenhocker und Eigenbrötler. Dann ging man durch einen schmalen Gang und gelangt in eine Art Hof mit Oberlicht, zu dem eine kleine Stiege mit breiten Stufen hinaufführte. Der große Saal war eigentlich ein Gewölbe ohne Decke. Der Rauch verteilte sich daher bis unter das hohe Glasdach. Im Gegensatz zum Vorraum war dieser Hof sehr hell und luftig. Hier waren die Stammtische der einzelnen Künstler, die absolut tabu waren, die Insel der Schachspieler, die Oase der Domino-Liebhaber, die Ecke, wo man Billard spielte. Alle diese Abteilungen mit ihren Zuschauern und Kiebitzen waren durch genügend Raum voneinander getrennt. Keiner störte den anderen. Hier trafen sich Künstler jeder Art: Dichter, Schriftsteller, Maler, Bildhauer und zugleich jene kunstbegeisterten bürgerlichen Kreise, die sich für alles Neue und Außergewöhnliche interessierten.
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  Café Central

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Wenn ich die Zeitungen, die ich mir in meinem Leben gekauft habe, in die Kärntnerstraße hineinblasen ließe als ein Zeitungstreiben, als ein Zeitungstreiben wie ein Schneetreiben, wäre die Kärntnerstraße in der kürzesten Zeit vollkommen verstopft, alles in der Kärntnerstraße müßte ersticken, halb Wien müßte ersticken, könnte man unter den Zeitungen, die ich gekauft habe, ersticken, begraben und ersticken, ein tödlicher Zeitungswinter bräche auf Wien herein.
pp 199-200 from Verstörung by Thomas Bernhard

Near fragment in space

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Sie trafen sich an jedem zweiten Dienstag im Monat um Punkt fünf Uhr nachmittags im Café Central - es sei denn, dieser Dienstag wäre auf einen christlichen oder jüdischen Feiertag gefallen: dann wurde das Treffen eben am darauffolgenden Donnerstag nachgeholt. Sie trafen sich, um Tarock zu spielen (wenn sie einen vierten Mann dafür fanden, denn sie spielten grundsätzlich nur zu viert) oder um gemeinsam über philosophische Fragen zu brüten. "Entweder tarockieren oder philosophieren", lautete ihr Wahlspruch, "am End' is' eh alles wurscht." Passten sie eigentlich ins Café Central, hätte man sie ohne Weiteres hier vermutet? Diese Frage dürfen wir getrost verneinen. Das Café Central liegt, wie wir aus berufenem Munde wissen, "unterm Wienerischen Breitengrad am Meridian der Einsamkeit"; genauer gesagt befindet es sich - und das schon seit Generationen - im Innenhof des Palais Ferstel und sieht für ein Wiener Etablissement verdächtig orientalisch aus: Kreuzbögen, hohe Säulen, viele Ornamente, viel Gold, überhaupt sehr bunt, rote runde Marmortische - der Kenner hätte das Café Central exakt 243 Straßenkilometer weiter östlich platziert, also eher im schönen Budapest als hier in der Reichshauptstadt.
pp 129 from Der Komet by Hannes Stein