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Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés - pp 77-78

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Joseph Roth führte Anfang der zwanziger Jahre ein unstetes Leben. Er pendelte zwischen Berlin, Paris, Frankfurt und Wien, überall mit kurzen Aufenthalten; meist wohnte er in Hotels, in Berlin sogar ein Jahr lang. Als Zuhause dienten ihm Cafés - im Sommer die Terrassen, im Winter auch die rauchigen Interieurs. In Wien waren mittags das "Rebhuhn" in der Goldschmiedgasse, abends, bis spät in die Nacht, das "Herrenhof" seine Stammcafés. Im "Herrenhof" saß er mit Alfred Polgar, Franz Werfel, Anton Kuh, Karl Tschuppik und seinem engeren Kollegen Max Prels, einem Redakteur des im Steyrermühlverlag erscheinenden "Neuen 8 Uhr Blattes", das mehrmals wöchentlich Feulletons und Glossen von Roth brachte.
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  Café Herrenhof

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Als gebürtiger Tirolerm der sich im Laufe dreier Jahrzehnte mit Grillparzer in die Herzen der Wiener gespielt hat, wie ich einmal über ihn gelesen habe, verkörpert er für mich ein Musterbeispiel von Antikünstler ünerhaupt, dachte ich auf dem Ohrensessel, er ist der Prototyps des durch und durch phantasielosen und also völlig geistlosen Poltermimen, wie er auf dem Burgtheater und also in Österreich überhaupt immer beliebt gewesen ist, einer dieser grauenvollen Pathetiker, wie sie auf dem Burgtheater allabendlich scharenweise über jede dort aufgeführte Dichtung mit ihren pervers-provinziellen Händeringen und ihren brutalen Sprechkeulen herfallen und sie zertrümmern und vernichten.
pp 30 from Holzfällen by Thomas Bernhard

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"[...] in der LINDE war ich mit Ivan essen, am Kohlmarkt habe ich mit Ivan Espresso getrunken, am Kärtnerring arbeitet Ivan [...] ich möchte abends einmal mit Ivan vom Cobenzl auf die Stadt hinuntersehen oder vom Hochhaus in der Herrengasse."
pp 85-86 from Malina by Ingeborg Bachmann