Arrows_down
Arrows_up
« Back to Das Vaterspiel

Das Vaterspiel - pp 69-70

Quote
Eines Tages fuhr meine Großmutter, ohne das Wissen ihres Mannes, mit der Bahn nach Wien, im mich, ihr Enkelkind, zu sehen. Mein verblüffter Großvater fand am Nachmittag, als er von der Schule heimkam, eine entsprechende Nachricht vor. Er setzte sich sofort ins Auto und fuhr ebenfalls nach Wien. Eigentlich wollte er meine Großmutter daran hindern, die Wohnung ihrer Tochter zu betreten, aber er kam zu spät.
Meine Eltern wohnten damals in einer kleinen Gemeindewohnung in der Bonygasse im Stadtbezirk Meidling, nicht weit von der Gemeindewohnung meiner Wiener Großeltern, aber auch nicht weit von der Hauptschule am Henriettenplatz, von der meine Mutter ein paar Monate früher in Mutterschaftsurlaub gegangen war. Als mein Großvater bei der Wohnung eintraf, läutete er und rief, ohne eine Reaktion abzuwarten, meiner Großmutter zu, sie solle sofort herauskommen. Meine Großmutter öffnete die Tür. Mein Großvater sah mich in den Armen der Großmutter und war zunächst sprachlos. Miene Großmutter sagte: Du kannst hereinkommen, er ist nicht da. Mein Großvater kam auf mich zu, kitzelte mich unterm Kinn und folgte uns in die Wohnung. Von da an gab es ein paar Jahre, in denen meine Eltern und die Scheibbser Großeltern miteinander verkehrten. Meine Mutter fuhr mit mir zwei-, dreimal im Jahr nach Scheibbs. Mein Vater war hin und wieder dabei. Meist fuhr er nach einem Begrüßungsschluck gleich wieder fort
  Das Vaterspiel
  69
  70
  Yes
  No
  No
  No
  (none)

Near fragment in time

Quote
Simon Wiesenthal’s office when I first met him in 1974 was on the Rudolfsplatz an undistinguished inner-city square surrounding an unappetizing playground which never seemed to hae an children in it. Rudolfsplatz Number 7 was a drab postwar apartment house in which Wiensthal had maintained an office for a decade.
pp 1895 from Nazi Hunter: The Wiesenthal File by Alan Levy

Near fragment in space

Quote
Er sitzt eingehüllt zwischen Palmen und Orchideen; die Sonne schillert warum durch die hohe, gläserne Kuppel und tanzt in kleinen, hellen Flecken auf seiner Decke, auf seinem Schoß. Ezer Kelemen ist ein sehr alter Mann. Der Lemming hat ihn abgeholt, in seiner Wohnung in der Tivoligasse, und hat seinen Rollstuhl dann quer durch den Schönbrunner Schlosspark bis zum Palmenhaus geschoben. Es war ein Schweigemarsch durch die breiten Alleen, still und ergeben wie die geometrisch gestutzten, in ihr barockes Korsett gezwungenen Büsche und Bäume am Wegrand. […] Und hier sind sie gelandet, in diesem funkelnden Palast aus Eisen und Glas, auf einer winzigen Lichtung inmitten der Tropen.
pp 168 from Der Fall des Lemming by Stefan Slupetzky