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Das Vaterspiel - pp 420-421

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Als ich mich hierauf im Wohnzimmer niederließ und die Knuspertüte in Brand steckte, war Alexandr mit seinem Thunfisch schon fertig. Er kam zu mir, leckte sich die Pfo-ten und ließ sich auf meinem Schoß nieder.
Alle diese Dinge, so erklärte ich ihm, werden bald aus dieser Wohnung verschwinden. Aber keine Angst, sagte ich, Katzenfutter wird bleiben. Es wird nur noch Katzen-futter und Haschisch geben, wir werden es vermischen und gemeinsam essen. Sonst werden wir uns nichts mehr leisten können. Ist morgen Samstag?
Alexandr schloss zustimmend die Augen. In der Früh, fuhr ich fort, werden wir zur Wienzeile hinuntergehen und auf dem Flohmarkt alles verkaufen, was wir entbehren können. Und das ist fast alles. Du hängst doch auch nicht an Dingen. Das Bett behalten wir, den Computer be-halten wir und die Katzenkiste. Noch etwas?
Alexandr schien auch nichts einzufallen, was wir sonst noch behalten sollten. Aber nach einer Weile hatte er einen Gedanken. Er stand auf, streckte die Vorderpfoten und bog den Rücken zu einem S. Das heißt in der Katzensprache: Alles herhören, ich habe gerade einen Gedanken. Dann ging Alexandr zur Lautsprecherbox und rieb sein Fell an der Kante.
Einverstanden, sagte ich. Ein paar CDs behalten wir auch. Sagen wir zehn, die zehn besten. Du hilfst mir aussuchen.
  Das Vaterspiel
  420
  421
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  Wienzeile

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2.9 Morzinplatz
1., Morzinplatz
An der Stelle, an der heute dieses Mahnmal, steh befand sich das Hotel Metropol, das ab 1938 die Gestapoleitstelle Wien beherbergte. In dieses Hotel wurden nach dem „Anschluss“, die Gefangenen eingeliefert und verhört und gefoltert. Auch für viele Juden war dies die erste Station auf ihrem Leidensweg, zahlreiche Menschen wurden hier während der Verhöre zu Tode gequält. 1951 errichtete der KZ Verband ohne behördliche Bewilligung einen den Gestapo Opfern gewidmeten Gedenkstein. Die Stadt Wien nahm das Mahnmal in ihre Obhut und errichtete 1985 ein neues Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft und übernahm auch den Text, der von Wilhelm Steiner, dem Präsidenten des KZ-Verbandes, stammte: „Hier stand das Haus der Gestapo. Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle. Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes. Es ist in Trümmer gesunken wie das Tausendjährige Reich. Österreich aber ist wiederauferstanden und mit ihm unsere Toten, die unsterblichen Opfer.“ Ein Block aus Mauthausener Granit und eine Bronzefigur sollen das Schicksal der KZ-Häftlinge symbolisieren. Typisch für die Gedenkkultur der Nachkriegszeit, die sich vor allem auf den demokratischen Grundkonsens der Versöhnung über die Parteigrenzen hinweg bezog, ist, dass die gefolterten, gedemütigten und ermordeten österreichischen Juden mit keinem Wort erwähnt werden, einzig der eingemeißelte gelbe Stern lässt erahnen, dass auch Juden zu diesen Opfern zählen.
pp 70 from Jüdisches Wien - Stadtspaziergänge by Michaela Feuerstein, Gerhard Milchram

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Der zweite war der schlimmste. Der Typ war achzehn. Habt ihr gehört? Achtzehn! Sein Name war Nikolaus Schlager. Dieser Idiot hat mit einer angeblich selbst gebauten Rucksackbombe, deren Bauplan er einfach aus dem Internet gedownloaded haben soll, die gesamte U-Bahnstation Kettenbrückengasse und einhundertzwölf Passanten in die Luft gesprengt (...) Ich bin hingefahren, aber sie haben alles abgeriegelt und sofort jeden überprüft.
pp 22 from Zeit der Idioten by Bernhard Mooshammer