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Das Vaterspiel - pp 371-372

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Ein paar Tage später kam Gerhard zu mir in die Woh-nung. Ich hatte die Power-Point-Animationen seiner Bilder fertig gestellt und wollte mit ihm die Geschwindigkeit der jeweiligen Abläufe besprechen. Es war Mitte Oktober. Die Nacht des blutigen Hundes, der Messer auf die Abbildun-gen meiner Schwester warf, lag sechs Wochen zurück. Gerhard und ich hatten seither nur einmal telefoniert. Ich hat-te getan, als hätte ich Mitleid mit ihm, wollte aber nur diskret herauskriegen, ob er mit Klaras Schuldirektor ge-sprochen hatte.
Als ich in meiner Rot-Kreuz-Uniform aus der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse kam, stand Gerhard schon vor meiner Haustür und schlug, um sich aufzuwärmen, die Füße gegeneinander. Es hatte ein wenig zu schneien begonnen. Es waren ganz kleine Flocken, die der Wind über die Straßen wirbelte. Mit Klara hatte Gerhard keinen Kon-takt mehr gehabt. Weder einen weiteren Anruf noch den versprochenen Brief hatte er erhalten.
In meiner Wohnung war es kalt. Ich drehte das Backrohr auf und steckte eine alte Wärmelampe ein, die ich vor kur-zem auf dem Flohmarkt erstanden hatte. Sie hatte einen großen Aluminiumschirm, der aussah wie eine Satelliten-schüssel. Gerhard half mir, im eiserenen Ofen einzuheizen. Er fragte mich, ob mir das alles hier nicht ein wenig zu um-ständlich sei.
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Szene 4. Sonntagmittag.

Ich gehe durch den Türkenschanzpark. Es ist klar. Aber Frühling. Büsche und Bäume in Blüte. Tulpen und Narzissen. Das Gras wieder grün. Die Anruferin von Freitag war Politikersgattin in der Nachkriegszeit.
pp 45 from Tagebuch der Gegenwart by Marlene Streeruwitz

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Der zweite war der schlimmste. Der Typ war achzehn. Habt ihr gehört? Achtzehn! Sein Name war Nikolaus Schlager. Dieser Idiot hat mit einer angeblich selbst gebauten Rucksackbombe, deren Bauplan er einfach aus dem Internet gedownloaded haben soll, die gesamte U-Bahnstation Kettenbrückengasse und einhundertzwölf Passanten in die Luft gesprengt (...) Ich bin hingefahren, aber sie haben alles abgeriegelt und sofort jeden überprüft.
pp 22 from Zeit der Idioten by Bernhard Mooshammer