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Verlass die Stadt - pp 56-57

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Auf der Heimfahrt mit der Linie 5 erträgt man schweigsam die Hitze, bis man selbst aussteigt und der andere umsteigt. Man hat schon geahnt, dass man nicht zusammen nach Hause gehen wird.
Während man seinen ausgetrockneten und verbrannten Körper von der Laudongasse in die Florianigasse schleppt, weiß man schon, dass sich der andere wieder länger nicht melden wird. Und dass einem morgen noch vieles einfallen wird, das man heute besser nicht gesagt hätte. Man kann nicht mehr schlafen und wartet darauf, dass der Rest dieses schmerzhaften Tages vorbeigeht.
  Verlass die Stadt
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  57
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  No
  No
  (none)

Near fragment in time

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Plötzlich kam ihm eine Idee. Der J-Wagen würde ihn sicher und trocken nahe an sein Ziel in Hernals bringen. Und für den Fahrschein hatte ja das Kleingeld seines Opfers in der Tasche. Er hatte dies noch nicht ganz zu Ende gedacht, als er schon losrannte.
pp from Mord und Brand by Gerhard Loibelsberger

Near fragment in space

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In der Florianigasse, Höhe Lammgasse, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen, als hätte ich nie hier gewohnt. In der Margaretenstraße, kurz nach dem Margaretenplatz, wenn man Richtung Innenstadt geht, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen. Als hätte ich nie hier gegessen. In der Skodagasse, da, wo die Lederergasse in sie mündet, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen. Als hätte ich hier nie getrunken. In der Siebensterngasse, da, wo die Mondscheingasse von ihr wegführt, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen, und das war wohl schon früher so. Als hätten die Straßen zu schöne Namen für mich.

Ich weiß, es fällt keinem auf. Doch es hat sich etwas verändert. Und ihr könnt, wenn ihr wollt, die Stadt nach mir absuchen. Aber in der Margaretenstraße werdet ihr mich nicht finden. Und ihr könnt mich suchen, wenn ihr wollt, in der Siebensterngasse, aber nein, da bin ich bestimmt nicht. In der Florianigasse werde ich auch nicht sein. Und in der Skodagasse, da könnt ihr es schon versuchen, aber das wird nichts bringen, das könnt ihr mir glauben.
pp 7-8 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl