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Verlass die Stadt - pp 73
Der Siebensternplatz heißt erst seit kurzem so, und das ist wirklich erstaunlich. Erst bei dessen offizieller Benennung im Jahr 2009 wurde uns klar, dass wir ihn bis dahin zu Unrecht so bezeichnet hatten. Nie wäre jemand auf die Idee gekommen, dass der Platz zwischen Siebensterngasse, Mondscheingasse und Kirchengasse anders heißen könnte; niemals. Und tatsächlich hatte er keinen anderen Namen er hatte gar keinen.
Bei Nacht hält der Siebensternplatz beinahe, was sein neuer Name verspricht, aber jetzt ist es früher Abend, und man kann keine Sterne sehen, auch keinen Mond. Dafür sieht man den 13A und den 49er alle paar Minuten herankommen, anhalten, Fahrgäste aus- und einsteigen lassen und hört dann die Straßenbahn surrend oder klingelnd, den Bus dröhnend wieder anfahren.
Man ist aber nicht hier, um die Atmosphäre zu genießen und auch nicht zum Spaß. Es ist also völlig in Ordnung, genervt zu sein von der Hitze, den Leuten am Nebentisch, vom Verkehrslärm. Man muss es nicht schön finden.
Bei Nacht hält der Siebensternplatz beinahe, was sein neuer Name verspricht, aber jetzt ist es früher Abend, und man kann keine Sterne sehen, auch keinen Mond. Dafür sieht man den 13A und den 49er alle paar Minuten herankommen, anhalten, Fahrgäste aus- und einsteigen lassen und hört dann die Straßenbahn surrend oder klingelnd, den Bus dröhnend wieder anfahren.
Man ist aber nicht hier, um die Atmosphäre zu genießen und auch nicht zum Spaß. Es ist also völlig in Ordnung, genervt zu sein von der Hitze, den Leuten am Nebentisch, vom Verkehrslärm. Man muss es nicht schön finden.
Near fragment in time
Das Display war mit Asche und Holzstaub bedeckt. Es zeigte den Wiener Türkenschanzpark im Frühling letzten Jahres, die Zweige der Bäume waren mit winzigen weißen und rosa Blüten überzogen.
pp 51 from Satus Katze by
Near fragment in space
Na ja halt so. - Übrigens gibt’s in dem Viertel da wirklich ein paar ganz exquisite Architekturspezialitäten. Wenn du dann heimgehst, schau dir drüben in der Mondscheingasse das Haus Nr. 3 an. Sowas Irres hast bestimmt schon lange nicht gesehn. Unten wächst das Haus aus einem riesigen Stukkaturbaum heraus, die Yggdrasil vermutlich, oben droben sind dann ungeheure Löwenköpfe – kein Vergnügen für Leute, die in derselben Höhe vis-à-vis wohnen. Und dieses Haus zieht sich irgendwie, aber man weiß nicht genau, wie, hinüber bis in die Kirchengasse. Dort brüllen die Löwen dann in die Gegenrichtung. Oder weiter unten, an der Ecke Stiftgasse und Siebensterngasse, das Eckhaus – dort hocken am Dachfirst die risiegsten Greife, die du je erblickt hast. Warum schaust mich denn so an?
pp 165 from Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi by