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Verlass die Stadt - pp 78-79

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Zwei Mädels flanieren durch die Margaretenstraße und halten sich an den Händen: Gudrun geht mit Irmi spazieren, die vielleicht ihre neue Freundin ist. Vielleicht, denkt sie, fix ist das nicht. Sie sieht Irmi an, die tatsächlich einen Rock trägt, wegen der schwülen Hitze wahrscheinlich, die nach wie vor über der Stadt hängt und nur den Gelsen gefällt. [...]
Hier arbeitest du, oder?
Gudrun hat nicht bemerkt, dass sie schon am Margaretenplatz vorbei sind, sie wollte doch in die Pilgramgasse einbiegen, hier wollte sie auf jeden Fall nicht vorbeikommen. Und jetzt stehen sie vor Peters Lokal und sehen ihr Spiegelbild (eine große und eine kleinere Frau, die sich nicht mehr an den Händen halten) in der Fensterscheibe.
  Verlass die Stadt
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  Margaretenstraße

Near fragment in time

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Ich betrachte das Modell eines Airbus A380, das in der Auslage eines Reisebüros in der Linken Wienzeile steht, ein Plakat mit einem Palmenstrand am türkisblauen Korallenmeer dahinter. Ich bin mit der U-Bahn zur Kettenbrückengasse gefahren, weil ich in meinem Lieblingslokal zu Mittag essen möchte, das um die Ecke liegt.
pp 51 from Gegen einsam by Daniela Meisel

Near fragment in space

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In der Florianigasse, Höhe Lammgasse, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen, als hätte ich nie hier gewohnt. In der Margaretenstraße, kurz nach dem Margaretenplatz, wenn man Richtung Innenstadt geht, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen. Als hätte ich nie hier gegessen. In der Skodagasse, da, wo die Lederergasse in sie mündet, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen. Als hätte ich hier nie getrunken. In der Siebensterngasse, da, wo die Mondscheingasse von ihr wegführt, wird getan, als wäre ich nie hier gewesen, und das war wohl schon früher so. Als hätten die Straßen zu schöne Namen für mich.

Ich weiß, es fällt keinem auf. Doch es hat sich etwas verändert. Und ihr könnt, wenn ihr wollt, die Stadt nach mir absuchen. Aber in der Margaretenstraße werdet ihr mich nicht finden. Und ihr könnt mich suchen, wenn ihr wollt, in der Siebensterngasse, aber nein, da bin ich bestimmt nicht. In der Florianigasse werde ich auch nicht sein. Und in der Skodagasse, da könnt ihr es schon versuchen, aber das wird nichts bringen, das könnt ihr mir glauben.
pp 7-8 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl