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Die Ausgesperrten - pp 25

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Als hätte es solche Dinge nie gesehen, bricht sich das Licht der untergehenden Sonne, viel heftiger noch als es aus dieser herauskommt, grell in den Fenstern der Kochgasse. Man muß vor der Gewalt der Natur die Augen zumachen. Geblendet. Die Bewohner sind geübt darin, die Augen vor etwas zu schließen.
Gegenüber ist ein kleines Geschäft für Strick- und Nähzubehör. Auf kleinen Häkeldecken bunte Garne und Wollen, die spitzigen Nadeln im Laden.
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(Justinian Frisch in einem Brief an Friedrich Torberg) Ich selbst hatte in meinem langen Leben mindestens fünf Stammkaffeehäuser: Als Gymnasiast und Student frequentierte ich das altehrwürdige Café Rebhuhn in der Goldschmiedgasse. Während des ersten Weltkrieges hauste ich im Domcafé. Eine Zeitlang fand ich mich fast täglich im Café Korb, Tuchlauben, ein. (Die Kriegserklärung erlebte ich im Café Rebhuhn, das Ende des Krieges im Café Korb.) Nachher kam das Central und schließlich das Herrenhof. Sie sehen, ich bin das Paradigma des wandernden ruhelosen Stammgastes, denn ich war, wie jeder andere, beeinflußt von äußeren, familiären, geschäftlichen Umständen, ich war bestenfalls ein zweijähriger perennierender Wurzelstock.
pp 58 from Kaffeehaus war überall. Briefwechsel mit Käuzen und Originalen by Friedrich Torberg

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Während er die Kochgasse hinunter zur Alserstraße schlenderte, strich er Kranewetter geistig von der Liste der Verdächtigen. Der Mann war so dermaßen simpel gestrickt, dass es ihm unmöglich war, sich so geschickt zu verstellen. Nein, es war offenkundig, dass Kranewetter rein gar nichts verstanden hatte, und genau deshalb kam er als Täter nicht in Frage. Andernfalls nämlich hätte Kranewetter Suchy in einem Tobsuchtsanfall erschlagen, um sich eine Minute später selbst zu stellen. Doch der Mann war so inbrünstig von der jungfräulichen Empfängnis des Nationalsozialismus überzeugt, dass er niemals einem Nazi auch nur das geringste Fehlverhalten zutrauen würde.
Ohne es wirklich zu merken, hatte Bronstein die Alserstraße überquert und sah sich plötzlich an der Ecke zur Spitalgasse stehen. Nun, dann konnte er die Wagner auch gleich aufsuchen, dachte er sich. Er betrat nach wenigen Metern das ihm genannte Haus, das fraglos schon bessere Zeiten gesehen hatte, und suchte am schwarzen Brett nach dem gewünschten Namen. Na bitte, Souterrain. Er begab sich zur Treppe und in der Folge halb unter die Erde. Auf halbem Wege in den Keller gab es eine einzige Tür. Hier mussten, so schloss Bronstein, die Wagners wohnen. Er klopfte.
pp 99 from Zores by Andreas Pittler