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Verlass die Stadt - pp 112-113

Gudrun, Max und Peter sitzen in der U2 Richtung Praterstern. Sie können nicht miteinander reden; es waren nur einzelne Plätze frei und sie sitzen nicht zusammen.
Gudrun denkt jetzt schon an den leichten Schmerz, den sie fühlen wird, wenn sie aufstehen, wenn die nackte, verschwitzte Haut sich vom Hartschalensitz lösen wird. Gleichzeitig friert sie und wundert sich, dass sie noch vor ein paar Minuten so sehr unter der Sonne und der Hitze gelitten hat. […]
Gudrun schüttelt den Kopf und streicht sich mit den Händen über ihre nackten Arme, versucht, die hässliche Gänsehaut wegzureiben.
Ding Dong: Praterstern. Gudrun dreht den Kopf, ruft, Umsteigen, Burschen, und hebt rasch und gedankenlos ihren Hintern; die Haut löst sich schmerzhaft vom Plastik.
Gudrun denkt jetzt schon an den leichten Schmerz, den sie fühlen wird, wenn sie aufstehen, wenn die nackte, verschwitzte Haut sich vom Hartschalensitz lösen wird. Gleichzeitig friert sie und wundert sich, dass sie noch vor ein paar Minuten so sehr unter der Sonne und der Hitze gelitten hat. […]
Gudrun schüttelt den Kopf und streicht sich mit den Händen über ihre nackten Arme, versucht, die hässliche Gänsehaut wegzureiben.
Ding Dong: Praterstern. Gudrun dreht den Kopf, ruft, Umsteigen, Burschen, und hebt rasch und gedankenlos ihren Hintern; die Haut löst sich schmerzhaft vom Plastik.
Near fragment in time

Ich nahm mein Heft heraus und schrieb Folgendes: 'Er bog ab und ging südlich weiter, hinauf zur Rotenturmstraße, überquerte den Stephansplatz. Ecke Graben kam ihm Wilma entgegen. Er küsste sie auf die Wange. Sie schaute ihn an, wollte was fragen. "Wohin des Weges?", fragte er. "Ich glaub, ich geh heim. Und du?" "Bräunerhof. Deutsche Zeitungen lesen." Wilma blickte auf die Uhr:"Eine halbe Stunde." "Fein", sagte Demant. "Die Süddeutsche kann warten." Vor der Dorotheergasse blieb Wilma abrupt stehen. "Ich geh doch lieber heim." Sie küsste ihn jetzt rasch auf die Wange, ging zum Stephansplatz zurück. Demant zuckte die Achseln, marschierte am Hawelka vorbei, blieb vor der Casanovabar stehen, um die Fotographien der Nackten zu betrachten. Im Bräunerhof bestellte er sich einen großen Mokka und suchte dann die Süddeutsche. "Ist in der Hand", sagte der Ober Ferdinand. Demant holte sich also die Frankfurter Allgemeine und begann zu lesen. Er las und las und war gar nicht dabei. Seine Gedanken schwebten über den Zeilen, hielten sich aber noch zwischen der Zeitung und seinen Augen. Nach einer Viertelstunde aber flogen sie davon.' Also schrieb ich lustig dahin, dass die Schwarten krachten, bosselte den werdenden Roman GEBÜRTIG.
pp 175-176 from Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden by
Near fragment in space

„Die Ateliers im Prater lagen in Trümmern, waren schwer zugänglich, und zudem gab es kaum Anhaltspunkte, wo sie ihre Suche beginnen sollte. Nur das Atelier von Anton Hanak in der Böcklingstraße im Prater war ihr bekannt und diente als erste Anlaufstelle. Der Prater war Kriegsschauplatz gewesen, große Teile des Ateliers zerstört, zudem gab es noch immer die Gefahr von Minen. Die Suche blieb lange erfolglos, aber in einem anderen Haus wurde sie schließlich fündig. Das Haus war ein Greuel der Verwüstung, Teile des Bodens und der Decke fehlten, ganze Wände waren niedergebrochen. [...]“
pp 100-101 from Jenseits vom lärmenden Käfig by