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Zores - pp 59
Er hatte sich eben erhoben, als das Telefon läutete. Er ließ sich wieder auf den Sessel plumpsen und hob den Hörer aus der Gabel. Vorschriftsmäßig meldete er sich.
„Schwester Aurelia hier. Vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in der Stumpergasse. Sagt Ihnen, Herr Oberst, der Name Pokorny etwas?“
Bronstein fuhr auf: „Der Pokorny! Ja sicher! Was ist leicht mit ihm?“
„Schwester Aurelia hier. Vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in der Stumpergasse. Sagt Ihnen, Herr Oberst, der Name Pokorny etwas?“
Bronstein fuhr auf: „Der Pokorny! Ja sicher! Was ist leicht mit ihm?“
Near fragment in time
Verdreckt, erschöpft, alle erklältet und hustend, kamen sie schließlich in Wien an. Da völlig unklar war, wann endlich, an welchem Tag, zu welcher Uhrzeit, ihr Viehwaggon im zum Teil zerstörten Franz-Josefs-Bahnhof einrollen würde, holte sie auch niemand ab. Ja, es gäbe Straßenbahnen, aber nur unregelmäßig, alle heiligen Zeiten, und nur dort, wo die Schienen noch intakt seien, erklärte ein Mann. Nach Währing? "Das könnt' sich ausgehen! Warten S' hier!" sagte er. Also stand Anna wartend, von ihren todmüden Kindern umringt, zwischen Ruinen, zerstörten Hausfassaden und aufgerissenen Straßen, und sie hätte gern geweint.
Schließlich rumpelte eine staubbedeckte Straßenbahngarnitur heran, sie kletterten eilig in einen der Wagen und fuhren dann langsam, auf knirschenden Schienen, durch eine zertrümmerte, unkenntlich gewordene. Stadt. Nachdem sie nochmals umsteigen und lange hatten warten müssen, landeten sie schließlich in der Schulgasse. Das Haus war unzerstört!
pp 257 from Im Schatten der Zeit by
Schließlich rumpelte eine staubbedeckte Straßenbahngarnitur heran, sie kletterten eilig in einen der Wagen und fuhren dann langsam, auf knirschenden Schienen, durch eine zertrümmerte, unkenntlich gewordene. Stadt. Nachdem sie nochmals umsteigen und lange hatten warten müssen, landeten sie schließlich in der Schulgasse. Das Haus war unzerstört!
Near fragment in space
Ich fuhr nach Marthas Anruf sofort in das Krankenhaus »Zu den barmherzigen Schwestern«, von Vater stets »Die herzigen Schwestern« genannt. Dort hatte er einen Primararzt gekannt, Doktor Hubertus Huber-Canossa, der in der Glanzzeit meines Vaters ein Modearzt war, ein, wie man heute sagen würde: Anti-Aging-Spezialist, für alternde Prominente, der aber nach der Pensionierung meines Vaters aus der Mode gekommen und selbst alt geworden war. Vater hatte ihm vertraut. Jahrelang hatte er sich regelmäßig für einige Tage zu ihm begeben (»Ich leg mich zu den herzigen Schwestern!«), um sich vorsorglich durchchecken zu lassen.
pp 193 from Don Juan de la Mancha by