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Herrn Kukas Empfehlungen - pp 102

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Um den Arbeiterstrich zu erreichen, mußte ich stadtauswärts gehen. Ich lief eine Viertelstunde auf einem schmalen Seitenstreifen, bis die Straße eine Kurve machte und vor mir ein großer Parkplatz auftauchte. Es gab dort kein Auto, dafür aber einen Haufen Mülltonnen auf Rädern, die man schon von weitem riechen konnte.
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  Gerasdorf

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Über den Stoß am Himmel gelangt man in die Salvatorgasse und in dieser (nach links) mit wenigen Schritten zu einem Juwel der Gotik, zur Kirche Maria am Gestade. Sie entstand in einer städtebaulich interessanten Lage und war für die Donauschiffer ein damals weithin sichtbarer Orientierungspunkt. Wenn im Kirchennamen auf ein Gestade verwiesen wird (eine andere Version ist „Maria Stiegen“), dann muß man wissen, daß das Gelände sowohl zu dem am heutigen Salzgries fließenden südlichsten Donauarm wie auch zum Bachbett im Tiefen Graben unwegsam abfiel; selbst die römischen Lagermauer mußte auf das Gelände Rücksicht nehmen und verlief hier abgeschrägt auf der Höhe des Steilufers, das heute an mehreren Stellen durch Siegenanlagen überwunden wird. Anstelle einer 1158 erstmals genannten Kapelle, deren Ursprung wohl schon auf das 9. Jh. zurückgeht, wurde im 13. Jh. eine romanische Kirche erbaut, die ab dem 14. Jh. durch einen gotischen Neubau ersetzt wurde. Zunähst entstand 1330-69 der Chor, an den mit leichtem Knick (das Terrain ließ eine geradlinige Fortsetzung nicht zu!) das vom herzoglichen Baumeister Michael Knab konzipierte Langhaus angefügt wurde. Trotz seiner Qualität wäre das Bauwerk fast verlorengegangen: 1809 wurde die unter Joseph ii. 1786 entweihte Kirche von der französischen Besatzung als Pferdestall benützt, danach war sie vom Abbruch bedroht (für den die Stadt glücklicherweise das Geld nicht aufbringen konnte). Schließlich wurde sie 1817-24 im Inneren negotisiert und 1820 den Redemptoristen übergeben.
pp 166-168 from Wien: Kunst, Kultur und Geschichte der Donaumetropole by Felix Czeike

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Ich bin müde, klagt Gudrun. Ich habe Hunger, sagt Peter. Ich frage jetzt jemand, sagt Max. Bis auf ein paar Jugendliche, die auf den Sitzlehnen der Bänke hocken, ist niemand zu sehen. Max geht auf sie zu und richtet den anderen später aus, was die Migrantenkids (hier zuckt er ein bisschen zusammen und sieht Gudrun fragend an) ihm ausgesprochen freundlich erklärt haben:
Es gibt hier nur eine Adresse: Rennbahnweg 27. In der Siedlung gibt es keine Hausnummern, nur Stiegen, 59 Stiegenhäuser. [...]
Wisst ihr, was das auch heißt? fragt Peter. In der Falcogasse kann man gar nicht wohnen, niemand hat die Adresse Falcogasse 3 oder Falcogasse 5. Das ist doch traurig.
pp 120 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl