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Der Walzer der gefallenen Engel - pp 32-33
Wir gingen schweigend ein paar Schritte von der Herrengasse aus in den Kohlmarkt, während ich in die Schaufenster starrte und überlegte, wie ich das Gespräch auf den Besuch Radows bringen konnte. In den Galerien hingen einige düstere Bilder von Anton Romako, Studien von Menschen mit grotesk verzerrten Zügen und vom Wahnsinn gezeichneten Augen; daneben Landschaften und Porträts von Klimt mit ihrem ewigen Herbst: kahle, sterbende Bäume, dahinwelkende Rosen, und Frauen, um deren Hals die Perlenketten wie feuchte Würmer krochen. Angewidert wandten wir uns in Richtung Ringstraße und passierten die Hofburg, wo ich plötzlich an den Kaiser denken mußte, der um diese Zeit dort wie jeden Tag sein einsames Mittagsmahl einnahm.
Near fragment in time
2.9 Morzinplatz
1., Morzinplatz
An der Stelle, an der heute dieses Mahnmal, steh befand sich das Hotel Metropol, das ab 1938 die Gestapoleitstelle Wien beherbergte. In dieses Hotel wurden nach dem „Anschluss“, die Gefangenen eingeliefert und verhört und gefoltert. Auch für viele Juden war dies die erste Station auf ihrem Leidensweg, zahlreiche Menschen wurden hier während der Verhöre zu Tode gequält. 1951 errichtete der KZ Verband ohne behördliche Bewilligung einen den Gestapo Opfern gewidmeten Gedenkstein. Die Stadt Wien nahm das Mahnmal in ihre Obhut und errichtete 1985 ein neues Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft und übernahm auch den Text, der von Wilhelm Steiner, dem Präsidenten des KZ-Verbandes, stammte: „Hier stand das Haus der Gestapo. Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle. Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes. Es ist in Trümmer gesunken wie das Tausendjährige Reich. Österreich aber ist wiederauferstanden und mit ihm unsere Toten, die unsterblichen Opfer.“ Ein Block aus Mauthausener Granit und eine Bronzefigur sollen das Schicksal der KZ-Häftlinge symbolisieren. Typisch für die Gedenkkultur der Nachkriegszeit, die sich vor allem auf den demokratischen Grundkonsens der Versöhnung über die Parteigrenzen hinweg bezog, ist, dass die gefolterten, gedemütigten und ermordeten österreichischen Juden mit keinem Wort erwähnt werden, einzig der eingemeißelte gelbe Stern lässt erahnen, dass auch Juden zu diesen Opfern zählen.
pp 70 from Jüdisches Wien - Stadtspaziergänge by
, 1., Morzinplatz
An der Stelle, an der heute dieses Mahnmal, steh befand sich das Hotel Metropol, das ab 1938 die Gestapoleitstelle Wien beherbergte. In dieses Hotel wurden nach dem „Anschluss“, die Gefangenen eingeliefert und verhört und gefoltert. Auch für viele Juden war dies die erste Station auf ihrem Leidensweg, zahlreiche Menschen wurden hier während der Verhöre zu Tode gequält. 1951 errichtete der KZ Verband ohne behördliche Bewilligung einen den Gestapo Opfern gewidmeten Gedenkstein. Die Stadt Wien nahm das Mahnmal in ihre Obhut und errichtete 1985 ein neues Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft und übernahm auch den Text, der von Wilhelm Steiner, dem Präsidenten des KZ-Verbandes, stammte: „Hier stand das Haus der Gestapo. Es war für die Bekenner Österreichs die Hölle. Es war für viele von ihnen der Vorhof des Todes. Es ist in Trümmer gesunken wie das Tausendjährige Reich. Österreich aber ist wiederauferstanden und mit ihm unsere Toten, die unsterblichen Opfer.“ Ein Block aus Mauthausener Granit und eine Bronzefigur sollen das Schicksal der KZ-Häftlinge symbolisieren. Typisch für die Gedenkkultur der Nachkriegszeit, die sich vor allem auf den demokratischen Grundkonsens der Versöhnung über die Parteigrenzen hinweg bezog, ist, dass die gefolterten, gedemütigten und ermordeten österreichischen Juden mit keinem Wort erwähnt werden, einzig der eingemeißelte gelbe Stern lässt erahnen, dass auch Juden zu diesen Opfern zählen.
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Für meine Person (Friedrich Torberg in einem Brief an Justinian Frisch) habe ich die Hochblüte des alten Café Central leider nicht miterlebt (ich bin, was ich nicht nicht nur aus diesem Grund bedaure, erst 1908 auf die Welt gekommen), - mir war es nur noch ein düsteres Symbol einstigen Glanzes, eine Art Kapuzinergruft mehr dunkel, manchmal schlich ich mich ins Schachzimmer ein, manchmal fungierte ich als konzessionierter Kiebitz Heini Frankels bei der nachmittäglichen Rostopschin-Partie, die Mitglieder der großen Sezession - Perutz, Soyka, Polgar (den ich auch hier gelegentlich sehe) - kenne ich nur noch aus dem "Herrenhof", und vollends das Café Griensteidl nur noch aus der "Fackel".
pp 46-47 from Kaffeehaus war überall. Briefwechsel mit Käuzen und Originalen by