Arrows_down
Arrows_up
« Back to Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre

Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre - pp 62

Quote
Unterhalb der Kais, noch lange vor dem Winterhafen ud dem sogennanten "Praterspitz", drückte Negria sein Fahrzeug ohne Steuerhilfe imer mehr nachrechts und schließlich nahe gegen das Ufer, wo sich ein bequemer Steg bot.
  62
  62
  No
  Yes
  No
  No
  (none)
  (unlabelled)

Near fragment in time

Quote
Wenn ich durcharbeitete, konnte ich schon um fünf Uhr im Café Central sein, wo ich nacheinander alle meine Freunde traf. Sobald Jean mich erblickte, brachte er mir meine Lieblingsjause: einen Tee mit Zitrone und einen 'débardeur', eine schwarze Brotschnitte, mit einer Mischung von Sardinen und Kaviar belegt, darauf lag eine Zitronenscheibe. Auch dieser Leckerbissen ist, wie so vieles andere, von der Speisekarte der Kaffeehäuser verschwunden.
pp 136 from Widerhall des Herzens. Ein Peter Altenberg-Buch by Helga Malmberg

Near fragment in space

Quote
"Jagdlich webt sich das Schiffchen Erika locker durchs Revier, das sich über den ganzen grünen Teil des Praters erstreckt. Auch das ist seit kurzem ihre Gegend. Sie hat ihren Wirkungsbereich erweitert, das Wild in ihrer näheren Umgebung kennt sie längst. Man braucht Mut dazu. Sie hat festes Schuhwerk an, mit dem sie notfalls sogar in die Büsche, in Hundeknödel, in leere, phallisch geformte Plastikfläschchen mit den flüssigen Resten giftig eingefärbter Kinderlimonade (für die proSorte Geschmack je eine Tierart singend im Fernsehen wirbt), in zu geheimnisvollen Zwecken verwendete, verschmierte Papierhaufen, in Pappteller mit Senfresten, in zerbrochene Flaschen oder in, ihre ehemalige Schwanzform noch lose bewahrende, vollgefüllte Gummiware treten kann, falls sie entdeckt werden sollte. Sie wittert nervös vorbeugend. Sie zieht die Luft ein und bläst sie wieder aus.
Doch hier, am Praterstern, wo sie aussteigt, ist es vorläufig noch nicht gefährlich. Zwar mischen sich auch hier schon läufige Männer unter harmlose Passanten und Flaneure, aber auch die elegante Dame kann durchaus einmal dem Praterstern einen zwanglosen Besuch abstatten, obzwar die Gegend nicht fein ist."
pp 137-138 from Die Klavierspielerin by Elfriede Jelinek