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Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für sie tun? - pp 37

Frank wollte noch ein bisschen schlendern und anschließend in die Blaue Tomate, sein Lieblingslokal außerhalb des Gürtels, ein Chili essen. Die U3 wechselte entlang der Strecke sehr oft ihr Publikum. Vom „Simmering“ bis „Landstraße“ dominierten derb ausländerfeindliche Haltungen, vorgebracht con sehr weißen Jugendlichem mit minimalistischen Wortschatz und lauten Stimmen. Von „Landstraße“ bis „Stephansplatz“ stiegen Damen mit edlen Hüten, Männer mit Loden- und Staubmänteln sowie italienische, japanische und deutsche TouristInnen zu. Von „Stephansplatz“ bis „Westbahnhof“ wurde die Anzahl der Einkaufstaschen grö0er, oft auch mit Tragetaschen von edlen Geschäften geposed. Die Anzahl der Reisetrolleys stieg mit der Nähe zum Westbahnhof. Ab dort waren Trolleys und Einkaufstaschen noch bis „Johnstra0e“ zu sehen, um danach von mehrheitlich türkisch-, slawisch- und deutschsprechendem Proletariat abgelöst zu werden, was sich bis zur Endstation „Ottakring“ nicht mehr änderte.
Near fragment in time

"Wo ist dein Vater normalerweise, wenn er nicht zu Hause ist?"
"Kaffeehaus oder so …"
"In welchem?"
"Weiß ich nicht genau … am Brunnenmarkt …"
Schäfer wurde plötzlich übel. Er lief in den Flur und riss eine Tür auf, hinter der er das Badezimmer vermutete. Glück gehabt, sagte er sich und ging vor der Klomuschel auf die Knie. Danach spülte er sich den Mund aus und wusch sich das Gesicht. Er sah sein Spiegelbild, sein wirrer Blick erschreckte ihn. Er nahm ein Handtuch mit für den Fall, dass er sich noch einmal übergeben musste, und setzte sich im Flur auf einen Hocker. Dann rief er im Kommissariat an.
"Ja, gebt mir einen Einsatzleiter von der Wega … Servus Schäfer hier … Ich brauche ein Team am Brunnenmarkt … Wir suchen einen Türken, der dringend tatverdächtig ist, seine Tochter ermordet zu haben … Ähm, warte einen Moment …" Schäfer ging ins Wohnzimmer und fragte den Jungen, wie sein Vater hieß und ob er ein Foto von ihm hätte.
"Ceki Büyük … Ich schicke einen meiner Leute mit dem Foto zum Brunnenmarkt, Ecke Thaliastraße … Ja, Admiral, Bezikim, die üblichen Läden halt … Sicher, volle Montur, großer Aufmarsch … Tut mir einen Gefallen und werft ein paar Tische um … Danke Bernhard."
pp 95 from Der bessere Mensch by
"Kaffeehaus oder so …"
"In welchem?"
"Weiß ich nicht genau … am Brunnenmarkt …"
Schäfer wurde plötzlich übel. Er lief in den Flur und riss eine Tür auf, hinter der er das Badezimmer vermutete. Glück gehabt, sagte er sich und ging vor der Klomuschel auf die Knie. Danach spülte er sich den Mund aus und wusch sich das Gesicht. Er sah sein Spiegelbild, sein wirrer Blick erschreckte ihn. Er nahm ein Handtuch mit für den Fall, dass er sich noch einmal übergeben musste, und setzte sich im Flur auf einen Hocker. Dann rief er im Kommissariat an.
"Ja, gebt mir einen Einsatzleiter von der Wega … Servus Schäfer hier … Ich brauche ein Team am Brunnenmarkt … Wir suchen einen Türken, der dringend tatverdächtig ist, seine Tochter ermordet zu haben … Ähm, warte einen Moment …" Schäfer ging ins Wohnzimmer und fragte den Jungen, wie sein Vater hieß und ob er ein Foto von ihm hätte.
"Ceki Büyük … Ich schicke einen meiner Leute mit dem Foto zum Brunnenmarkt, Ecke Thaliastraße … Ja, Admiral, Bezikim, die üblichen Läden halt … Sicher, volle Montur, großer Aufmarsch … Tut mir einen Gefallen und werft ein paar Tische um … Danke Bernhard."
Near fragment in space

Im Juni stehen sie offen, die Fenster meiner französischen Atelierbleibe. Das hat mehrere Vorteile. Mein kleiner Feigenbaum, der vierte, den ich mir angeschafft habe, seit ich hier wohne, liebt die frischen Abgase aus der Kleinen Neugasse. Er nickt bedächtig und raschelt mit den Blättern, wenn unten fest gefahren wird. Unten wird gerne fest gefahren. Und abgegast. Das liegt an der Zahl 30, die die städtischen Straßenbemaler auf die Kleine Neugasse gemalt haben. Die Zahl 30 erinnert die Kleingassendurchfahrer daran, ihren Tacho zu taxieren.
pp 41 from Boboville by