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Der Fall des Lemming - pp 105
In der Nähe der Wiener Börse am Schottenring liegt als der Familienbetrieb der Söhnleins, das Hotel Kaiser. Kaum zehn Minuten braucht der Lemming, bis er vor dem eindrucksvollen Gründerzeitportal angelangt ist. Er faltet seinen alten Regenschirm zusammen und setzt die wuchtige Drehtür in Bewegung. Es ist eine magische Drehtür. Es ist eine Zeitmaschine. Ein kleiner Schritt nur für einen Menschen …, denkt der Lemming sofort, als er das Foyer betritt, aber ein großer Schritt in die Vergangenheit.
Near fragment in time
Anläßlich der Wiener Weltausstellung wurde das Hotel Metropol nach Plänen der Architekten Carl Schuhmann und Ludwig Tischler in den Jahren 1871-73 für die Wiener Baugesellschaft errichtet. In der zum Morzinplatz gewendeten Hauptfassade konzertierte sich eine Fülle architektonischer Ausdrucksmöglichkeiten der Epoche. Toskanische Säulen am Portikus, eine große Ordnung aus korinthischen Säulen, die teils überlebensgroßen Figuren als Stütze dienten, teils in paarweiser Anordnung das Gebälk von Flankenvorsprüngen trugen, und eine ädikulagerahmte Uhr inmitten einer vasengeschmückten Attikabalustrade verliehen dem Bauwerk große Plastizität. Der glasüberdachte Innenhof und ein reich ausgestatteter Speisesaal allgemein gerühmt. Das Gebäude wurde von einer Bombe getroffen und brannte aus, von den Fassaden wurde jedoch nur eine Hälfte der Gonzagagassenfront zerstört. Bekanntlich war das Hotel Metropol in der Zeit der deutschen Besatzung Sitz der Geheimen Staatspolizei; die Sprengung der Ruine diente vor allem der Austilgung eines Ortes der Gräuel. Der sogenannte Leopold-Figl-Hof entstand an jener Stelle zu einem Zeitpunkt, als das gestalterische Niveau im Bereich des stadtseitigen Donaukanalufers sich auf einem Tiefpunkt befand. Das vor dem Gebäude angepflanzte Gestrüpp bildete für Jahre die dazu passende Gartengestaltung.
pp 121 from Stadtbildverluste Wien - Ein Rückblick auf Fünf Jahrzehnte by
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Da ließ es sich leicht reden, während seinen Kollegen in Wien die Knie wegen der Befragungsmarathons in liftfreien Altbauten schmerzten, Schreyer den Staub ausnieste, der von den alten Akten in seine Nase kroch, und Kamp nächtliche Runden in seinem Garten drehte und sich den Kopf darüber zermarterte, was oder wen er damals übersehen hatte. Verdammt, wie gerne Schäfer jetzt bei seiner Gruppe wäre. Doch vielleicht war es ja gerade die Unbefangenheit der Salzburger, die ihm neue Sichtweisen auftat. Vielleicht gelang es Schäfer, mit ihrer Hilfe den Fall zu lösen. Und wie einst Marcus Antonius aus Ägypten siegestrunken zurückzukehren und unter den begeisterten Zurufen des Pöbels auf dem Streitwagen den Schottenring abzufahren, haha!
pp 212 from Der bessere Mensch by