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Der bessere Mensch - pp 319

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Als Schäfer den Yppenplatz überquerte, blieb er vor dem Haus stehen, in dem das türkische Mädchen erstochen worden war. Er sah zum Fenster ihres Zimmers hinauf, in dem sich ein weißer Spitzenvorhang im Luftzug bewegte. Nach kurzem Zögern trat er in den Hausflur und stieg in den zweiten Stock hinauf. Er klopfte an die Tür, kurz darauf öffnete ihm der kleine Bruder des Mädchens, der seine Mutter rief und Schäfer dann in die Wohnung ließ. Der Spiegel, den er zertrümmert hatte, war noch nicht ersetzt worden. Hilflos blieb Schäfer im Vorraum stehen, bis die Mutter mit einem Baby im Arm erschien, ihn verwundert ansah und in die Küche bat.
Ihr Deutsch war schlecht – Schäfer überlegte, ob er nicht mit einer Dolmetscherin wiederkommen sollte – doch dann kam der Junge hinzu und übersetzte zwischen ihnen. Sie war von der Unschuld ihres Mannes überzeugt. Wer sonst ihre Tochter getötet haben könnte, darauf wusste sie allerdings auch keine Antwort. Schäfer fragte, wie sich Dana in den Wochen und Monaten vor ihrem Tod verhalten habe. Ob sie, ihre Mutter, irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt habe. Sie dachte lange nach, brach in Tränen aus, brachte nicht mehr als ein paar Worte heraus.
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Die jüngere Stadtmauer, mit dem Lösegeld für den 1192 in Erdberg bei Wien festgenommenen englischen König Richard Löwenherz finanziert und kurz nach 1200 vollendet, griff wesentlich weiter aus als die ältere Stadtbefestigung. Ihre Trasse folgte nach heutigen Begriffen den im 1. Bezirk gelegenen Straßenzügen Löwelstraße – Oppolzergasse – Mölkersteig – Helferstorferstraße, durschnitt die Häuserblöcke zwischen Börseplatz und Concordiaplatz und setzte sich entlang der Linie Salzgries – Franz Josefs Kai – Dominikanerbastei – Stubenbastei – Seilerstätte – Krugerstraße – Walfischgasse – Philamonikerstraße fort;
pp 202-203 from Wien – Geschichte einer Stadt – Von den Anfängen bis zur Ersten Türkenbelagerung by Ferdinad Opll, Peter Csendes

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Aufgewühlt, wie er war, beschloss er, zu Fuß nach Hause zu gehen. Als er den Hernalser Gürtel überquerte, um in den siebzehnten Bezirk zu gelangen, übersah er die rote Fußgängerampel und wäre fast von einem Kastenwagen angefahren worden. Mitten auf dem Zebrastreifen blieb er stehen und sah dem Fahrer in die Augen, der ähnlich erschrocken schien wie er selbst. Er hob die Hand zu einer Entschuldigung und ging mit zittrigen Beinen weiter. Was gäbe er jetzt für eine Zigarette … was hatte sich da eben abgespielt, in Bergmanns Zimmer? Eine seltsame Aufführung, die Schäfer Angst machte. Es passierten Dinge, die sich seiner Kontrolle entzogen. Er selbst unter dem Einfluss von Neuroleptika, die ihn stark veränderten … zum Positiven, keine Frage … wenn er außer Acht ließ, dass er sich als Nichtpolizist in den letzten Wochen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung, gefährlicher Drohung und Beleidigung hätte verantworten müssen.
pp 172 from Der bessere Mensch by Georg Haderer