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Der Fall des Lemming - pp 236-237

Die Uhr zeigt Viertel elf. Von der Ausstellungsstraße her nähert sich eiligen Schrittes ein Mann. Klein, gedrungen, im sandfarbenen Anzug, ein bläuliches Seidentuch unter dem Hemdkragen. Albert Söhnlein verlangsamt sein Tempo, blickt sich um und fragt dann den Lemming, ohne ihn anzusehen: «Hier noch frei?»
Near fragment in time

Diese vielen ekelhaften Menschen, Menschen, nun, diese vielen ekelhaften Erscheinungen im damit vollgestopften Autobus 74 A, die Landstraßer Hauptstraße hinauf oder hinunter, welche Qual, ihnen mehrmals täglich ausgesetzt zu sein, ihnen und ihren mitgeführten, mit sich getragenen Schicksalen, Lebensgestaltungen, Alltagsbewältigungen, Kinderwagen, Krücken; Inländer, Ausländer, Wiener, Asiaten, gleichviel, nein, gleichviel nicht, die Wiener, die 'Hiesigen', sind allemal scheußlicher, Paare vor allem, alte und ältere, verstunkene Wiener Ehepaare, wie sie hereinzittern 'in den Autobus', wie sie hinauszittern 'aus dem Autobus', dem Autobus 74 A, fürsorglich um einander bemüht und eben deshalb einander abrundtief gram, wie ich sie hasse!
pp 51 from Kalte Herberge by
Near fragment in space

Das “Schweizerhaus” war ein Familienlokal, in dem jene verkehrten, die eben ihre Kinder in den Wurstelprater ausgeführt hatten. Nach einigen Ohrfeigen für den Calafati, ein paar Lachern im Spiegelkabinett und ein wenig Gruseln in der Geistbahn war allemal eine Erfrischung angesagt. Sonst allerdinds saßen im “Schweizerhaus” nur alte, einsame Heeren - wie er einer war.
pp 48 from Tacheles by