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Die Stadt ohne Juden - pp 67-68

Ein Zettel am Haustor eines modernen Zinspalastes in der Billrothstraße fesselte seine Aufmerksamkeit.
»Kleine, elegant möblierte Wohnung mit Atelier sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Portier.«
Kurz entschlossen betrat Herr Dufresne das Haus und suchte den Portier auf, der ihn mittelst Lift nach dem fünften Stock führte und die Wohnung zeigte. Sie bestand aus einem Schlafzimmer, einem als Herrenzimmer eingerichteten Salon, an den sich ein atelierartiger, großer Raum mit Glasdach schloß. Auch ein Badezimmer war vorhanden.
»Wie kommt es, daß die Wohnung leer steht?«
»I, du meine Güte,« rief der Portier, »in Wien stehen jetzt an die zwanzigtausend Wohnungen leer! Diese da hat ein Architekt, ein Herr Rosenbaum, gehabt, der mit den anderen Juden fort mußte. Der Hausherr hat ihm die Möbel abgekauft, konnte aber bis heute keinen Mieter finden, weil keine Küche dabei ist.«
»Kleine, elegant möblierte Wohnung mit Atelier sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Portier.«
Kurz entschlossen betrat Herr Dufresne das Haus und suchte den Portier auf, der ihn mittelst Lift nach dem fünften Stock führte und die Wohnung zeigte. Sie bestand aus einem Schlafzimmer, einem als Herrenzimmer eingerichteten Salon, an den sich ein atelierartiger, großer Raum mit Glasdach schloß. Auch ein Badezimmer war vorhanden.
»Wie kommt es, daß die Wohnung leer steht?«
»I, du meine Güte,« rief der Portier, »in Wien stehen jetzt an die zwanzigtausend Wohnungen leer! Diese da hat ein Architekt, ein Herr Rosenbaum, gehabt, der mit den anderen Juden fort mußte. Der Hausherr hat ihm die Möbel abgekauft, konnte aber bis heute keinen Mieter finden, weil keine Küche dabei ist.«
Near fragment in time

>>Sie ist es, ich weiß es. Arme Lia, ich war doch wohl zu alt für sie, zu schwer und ernst. Sie hat Feuer und Flamme gebraucht, und ich bin ein ausgebrannter Krater. Lieber Freund, geh in, sie daß ihrer Leiche kein Schmerz zugefügt wird. Ich aber fühle mich wieder ganz wohl und werde dich im Hotel Bristol, wo ich mir ein Zimmer nehmen werde, erwarten. Mein Heim betrete ich nie wieder.<<
pp 16 from Die freudlose Gasse by
Near fragment in space

Nach dem Fensterwurf haben Sedlak und er die Flucht ergriffen; sie haben den delirierenden Steinhauser untergehakt und ihn in den nahe gelegenen Lannerpark gezerrt, so viel weiß der Lemming noch. Wahrscheinlich ist, dass er sich dort übergeben hat, unsicher nur noch, wie er und die beiden anderen zum Naschmarkt gekommen sind, um bei der Gräfin noch ein, zwei Achteln nachzulegen. Und ein Gulasch, dessen Reste er heute auf seiner Jacke entdeckt hat. Was absolut ungeklärt bleibt, ist sein Heimweg, ist die Frage, woher der Riss in seiner Hose, das Maschinenöl auf seinen Fingern stammt.
pp 141 from Der Fall des Lemming by