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Der dritte Mann - pp 115

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Der Horizont wich zurück, die Donau wurde sichtbar, und die Pfeilertürme der Reichsbrücke kamen über den Häusern zum Vorschein.
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Und die Wohnung hab ich gesehn, auf mein Wort, irgendwo in Döbling, in der Nähe des Kuglerparks oder des Wertheimsteinparks, damit die Kinder immer frische Luft haben, ich war direkt drin in dieser anheimelnden Wohnung, die du dem Weib eingerichtet hast, und ich hab so manche Kleinigkeit wiedergefunden, die ich vermisse, und deine Kinder hab ich auch gesehn, richtig, es waren drei, so halbwüchsige Bankerte, widerliche, und sie sind um dich herumgesprungen und haben dich manchmal „Onkel“ genannt und manchmal ganz schamlos „Papa“ und du hast sie ihre Schulaufgaben abgehört und das Kleinste ist auf dir herumgeklettert, denn du warst ein glücklicher Papa, wie er im Buch steht.
pp 53 from Eine blaßblaue Frauenschrift by Franz Werfel

Near fragment in space

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Der Geruch nach Erbrochenem in den U-Bahn-Stationen der Linie 1, sommers noch stärker als im Winter, blieb mir immer unerklärlich. "Kotze, schweißige Hände, verhärmte Leute und dann ein kleines Wunder", hatte Tamara mal in der U-Bahn gesagt. Ich wollte wissen, welches Wunder sie meinte, aber sie hatte nur aus dem Fenster gesehen und mit den Schultern gezuckt.
An einem Tag, an dem Wien in einem Hitzekoma lag und ich gerade von einem der unerklärlich stinkenden Bahnsteige in die U1 eingestiegen war, um nach einem Eis mit meinem Vater endlich Tamara am Karslplatz zu treffen, mich hinsetzte und über die künstliche Kälte im Zug freute, flog ein Zitronenfalter vom Streckenplan über der Tür auf. Vor den Fenstern war die Dunkelheit des Tunnels, im Zug künstliches Licht. Ich sah mich um, niemand reagierte. Der Falter schien in einem nicht spürbaren Luftzug zu segeln, ich zog die Handykamera und machte ein Foto, stand auf und lief dem Schmetterling nach, um noch eines zu machen, bevor ich aussteigen musste. Am Bahnsteig betrachtete ich das Foto auf dem Display, aber der Schmetterling war vor dem hellgrauen Hintergrund nicht zu erkennen, so als hätte nur ich ihn gesehen.
pp 118-119 from Chucks by Cornelia Travnicek