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Holzfällen - pp 193

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Wie ich einmal in München aufgetreten bin, vor über zwanzig Jahren, eingesprungen bin, wie gesagt wird, sagte er, im Grunde nicht der Rede wert, als Heinrich, sagte er, traf ich dort in der Kaufingerstraße einen Kollegen, den ich von früher kannte, aus der Vorkriegszeit, mit dem ich übrigens einmal in der Lerchenfelderstraße ein Untermietzimmer geteilt habe, ungeheizt, wie sich denken läßt, Ratten waren da, nichts zu essen, sagte er, Sie wissen ja, wie das damals war, Amerikaner noch nicht da, Russen schon da, Renner an der Macht, Sie wissen, da habe ich diesen Kollegen gefragt, warum er aus Wien weg ist.
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Near fragment in time

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"In der Philosophie muß man ehrlich sein", sagte er zu sich selber, während er durch den dunklen Türkenschanzpark strich und lautlos die Lippen bewegte. Sonst bleibt man ein Dillettant.
pp 82 from Der lange Gang by Uwe Bolius

Near fragment in space

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Das hochherrschaftliche Gehabe der Neustiftgasse in Ringnähe ist nicht weniger erstaunlich als ihre heruntergekommene Seite, die sie umso deutlicher zeigt, je näher sie dem Gürtel kommt. Es verwundert gar nicht, dass die Straße früher, ganz früher, an den beiden Enden unterschiedliche Namen trug, zum Beispiel hieß sie stadteinwärts einmal Herrengasse, stadtauswärts einmal Stadlgasse und ein anderes Mal Strohplatzl.
Man könnte denken, dass sich die Neustiftgasse in den letzten zehn Jahren verändert hätte. Dass sich ihre Pole, im Zuge der Wiederbelebung der Gürtelgegend, einander angenähert hätten. Aber das stimmt nicht. Wenn man mit dem 48A von der Station Volkstheater bis zur Station Koppstraße/Thaliastraße fährt, fragt man sich genau wie damals, wie die beiden Teil in eine Straße passen können.

Max stellt sich diese Frage zum ersten Mal seit langer Zeit; früher hat er den Bus fast täglich genommen. Hier hat er mit Gudrun gelebt, nahe der Haltestelle Zieglergasse; da, wo der Glanz der Neustiftgasse schon stark nachgelassen hat. Vor dieser Tür ist Margot in der Früh oft gestanden, erinnert er sich, als der 48A vor dem Haus hält. [...]

Und das macht ihn ein wenig sauer, als er im 48A den Gürtel überquert. Er muss heute bis zur Kirchenstetterngasse fahren, denn er ist auf dem Weg zu Gudrun, die etwas mit ihnen besprechen möchte, wobei es natürlich um Margot gehen wird. Worum sonst.
pp 63-64 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl