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Holzfällen - pp 193
Wie ich einmal in München aufgetreten bin, vor über zwanzig Jahren, eingesprungen bin, wie gesagt wird, sagte er, im Grunde nicht der Rede wert, als Heinrich, sagte er, traf ich dort in der Kaufingerstraße einen Kollegen, den ich von früher kannte, aus der Vorkriegszeit, mit dem ich übrigens einmal in der Lerchenfelderstraße ein Untermietzimmer geteilt habe, ungeheizt, wie sich denken läßt, Ratten waren da, nichts zu essen, sagte er, Sie wissen ja, wie das damals war, Amerikaner noch nicht da, Russen schon da, Renner an der Macht, Sie wissen, da habe ich diesen Kollegen gefragt, warum er aus Wien weg ist.
Near fragment in time
At the beginning of this century, Vienna was home to a Jewish population of about 200,000 including unusually large concentrations of Turkish, Galician, Balkan, and Hungarian Jews. Synagogues proliferated to accommodate regional groups, graduation of orthodoxy, and craftsmen in special industries who formend their own congregations. The stylistic range in Viennese synagogues encompassed neoclassicsm (Seitenstettengasse), Moorish (Tempelgasse), a free mixture of massive art nouveau with Romanesque and Gothic detail (Pazmanitengasse), and timid modernistic (Hitzing-Eintelbergergasse). Of all these synagogues, numbering about sixty during the mid- 1930s, only one survived the second World War. That was the oldest, the „Tempel“in the Seitenstettengasse in central Vienna. It took a long time for the Jews to increase sufficiently in number and status to commission this building. There had been Jews in Vienna since the late twelfth century; the first synagogue, in St. Stephen´s parish, was mentioned in a document of 1204. Later thirteenth-century documents refer to this or other synagogues, and documents of 1406 and 14220 refer to the burning of synagogues. The document of 1420 describes the synagogue on the Judenplatz as having a men´s prayer hall, a women´s section linked to the men´s by a window, movable seats, and an area where oil was stored. In 1421 came the expulsion or burning of the few Jews who had not died during the program of the previous year.
pp 186 from Synagogues of Europe: Architecture, History, Meaning by
Near fragment in space
Das hochherrschaftliche Gehabe der Neustiftgasse in Ringnähe ist nicht weniger erstaunlich als ihre heruntergekommene Seite, die sie umso deutlicher zeigt, je näher sie dem Gürtel kommt. Es verwundert gar nicht, dass die Straße früher, ganz früher, an den beiden Enden unterschiedliche Namen trug, zum Beispiel hieß sie stadteinwärts einmal Herrengasse, stadtauswärts einmal Stadlgasse und ein anderes Mal Strohplatzl.
Man könnte denken, dass sich die Neustiftgasse in den letzten zehn Jahren verändert hätte. Dass sich ihre Pole, im Zuge der Wiederbelebung der Gürtelgegend, einander angenähert hätten. Aber das stimmt nicht. Wenn man mit dem 48A von der Station Volkstheater bis zur Station Koppstraße/Thaliastraße fährt, fragt man sich genau wie damals, wie die beiden Teil in eine Straße passen können.
Max stellt sich diese Frage zum ersten Mal seit langer Zeit; früher hat er den Bus fast täglich genommen. Hier hat er mit Gudrun gelebt, nahe der Haltestelle Zieglergasse; da, wo der Glanz der Neustiftgasse schon stark nachgelassen hat. Vor dieser Tür ist Margot in der Früh oft gestanden, erinnert er sich, als der 48A vor dem Haus hält. [...]
Und das macht ihn ein wenig sauer, als er im 48A den Gürtel überquert. Er muss heute bis zur Kirchenstetterngasse fahren, denn er ist auf dem Weg zu Gudrun, die etwas mit ihnen besprechen möchte, wobei es natürlich um Margot gehen wird. Worum sonst.
pp 63-64 from Verlass die Stadt by
Man könnte denken, dass sich die Neustiftgasse in den letzten zehn Jahren verändert hätte. Dass sich ihre Pole, im Zuge der Wiederbelebung der Gürtelgegend, einander angenähert hätten. Aber das stimmt nicht. Wenn man mit dem 48A von der Station Volkstheater bis zur Station Koppstraße/Thaliastraße fährt, fragt man sich genau wie damals, wie die beiden Teil in eine Straße passen können.
Max stellt sich diese Frage zum ersten Mal seit langer Zeit; früher hat er den Bus fast täglich genommen. Hier hat er mit Gudrun gelebt, nahe der Haltestelle Zieglergasse; da, wo der Glanz der Neustiftgasse schon stark nachgelassen hat. Vor dieser Tür ist Margot in der Früh oft gestanden, erinnert er sich, als der 48A vor dem Haus hält. [...]
Und das macht ihn ein wenig sauer, als er im 48A den Gürtel überquert. Er muss heute bis zur Kirchenstetterngasse fahren, denn er ist auf dem Weg zu Gudrun, die etwas mit ihnen besprechen möchte, wobei es natürlich um Margot gehen wird. Worum sonst.
