« Back to Bilder und Träume aus Wien
Bilder und Träume aus Wien - pp 104
Das Burgtheater hat einen Nimbus, wie kein anderes in Deutschland. Von allem bedeutenden Bühnen ist sie die einzige, auf der weder die aufregende Musik, noch leichtgeschürzte Tänzerinnen profan zwischen die keuschen Gebilde der Dichtkunst treten; selbst Thalia darf sein gemeines Gesicht schneiden, will sie sich vor den Großen des Landes sehen lassen.
Near fragment in time
Die Kirche zu Maria Stiegen, am Gestade. Die Entstehung dieser Kirche wird, wiewohl unerwiesen, auf das Jahr 882 gesetzt. Gewiss ist, daß sie im Jahre 1158 bestanden hat. Damals ward ihrer als Kapelle „zu Unserer Lieben Frau am Gestade“ gedacht. Die ausnehmend zierliche und geschmackvolle Bauart gehört den besten Zeitalter der altdeutschen Kunft an, und dürfte somit ins 14. Jahrhundert zu setzen sein, obgleich auch anzunehmen ist, daß Heinrich Jasomirgott sie schon erneuert hatte.
pp 128- from Die Donaureise von Linz bis Wien by
Near fragment in space
Als gebürtiger Tirolerm der sich im Laufe dreier Jahrzehnte mit Grillparzer in die Herzen der Wiener gespielt hat, wie ich einmal über ihn gelesen habe, verkörpert er für mich ein Musterbeispiel von Antikünstler ünerhaupt, dachte ich auf dem Ohrensessel, er ist der Prototyps des durch und durch phantasielosen und also völlig geistlosen Poltermimen, wie er auf dem Burgtheater und also in Österreich überhaupt immer beliebt gewesen ist, einer dieser grauenvollen Pathetiker, wie sie auf dem Burgtheater allabendlich scharenweise über jede dort aufgeführte Dichtung mit ihren pervers-provinziellen Händeringen und ihren brutalen Sprechkeulen herfallen und sie zertrümmern und vernichten.
pp 30 from Holzfällen by
