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Bilder und Träume aus Wien - pp 168

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In der Leopoldstadt wurde ein Stück einstudiert, in welchem von einem Manne die Rede war, der rote Haare hatte. Die Zensur machte aus den Haaren Augenbrauen, vielleicht, weil die Haare eines hohen Beamten ins Rötliche spielten.
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Die ersten Bäume des Augartens und der Brigittenau werden sichtbar. Land! Land! Land! Alle Leiden sind vergessen. Die zu Wagen Gekommenen steigen aus und mischen sich unter die Fußgänger, Töne entfernter Tanzmusik schallen herüber, vom Jubel der neu Ankommenden beantwortet. Und so fort und immer weiter, bis endlich der breite Hafen der Lust sich aufthut und Wald und Wiese, Musik und Tanz, Wein und Schmaus, Schattenspiel und Seiltänzer, Erleuchtung und Feuerwerk sich zu einem pays de cocagne, einem Eldorado, einem eigentlichen Schlaraffenlande vereingen, das leider, aber glücklicherweise, wie man es nimmt, nur einen und den nächst folgenden Tag dauert, dann aber verschwindet, wie der Traum einer Sommernacht, und nur in der Erinnerung zurückbleibt und allenfalls in der Hoffnung.
pp 43 from Der arme Spielmann by Franz Grillparzer

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In der Großen Mohrengasse im zweiten Bezirk steht das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Seit 1614 steht es da und ist somit das älteste Krankenhaus Wiens. Es ist ein eher kleines Spital, nicht so unübersichtlich wie – nur zum Beispiel – das AKH.
In einem der Warteräume sitzt Max und fühlt, wie sich der Schweiß schon wieder durch seine Poren an die Hautoberfläche kämpft. Was für ein schrecklicher Sommer ist das, an dem der Schweiß niemals trocknet. Was für eine furchtbare Stadt ist Wien, denkt er, wie mühsam ist dieses Leben. Dabei hält er Lauras Hand, die kalt ist und trocken.
pp 40 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl