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Verlass die Stadt - pp 40

In der Großen Mohrengasse im zweiten Bezirk steht das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder. Seit 1614 steht es da und ist somit das älteste Krankenhaus Wiens. Es ist ein eher kleines Spital, nicht so unübersichtlich wie – nur zum Beispiel – das AKH.
In einem der Warteräume sitzt Max und fühlt, wie sich der Schweiß schon wieder durch seine Poren an die Hautoberfläche kämpft. Was für ein schrecklicher Sommer ist das, an dem der Schweiß niemals trocknet. Was für eine furchtbare Stadt ist Wien, denkt er, wie mühsam ist dieses Leben. Dabei hält er Lauras Hand, die kalt ist und trocken.
In einem der Warteräume sitzt Max und fühlt, wie sich der Schweiß schon wieder durch seine Poren an die Hautoberfläche kämpft. Was für ein schrecklicher Sommer ist das, an dem der Schweiß niemals trocknet. Was für eine furchtbare Stadt ist Wien, denkt er, wie mühsam ist dieses Leben. Dabei hält er Lauras Hand, die kalt ist und trocken.
Near fragment in time

Plötzlich kam ihm eine Idee. Der J-Wagen würde ihn sicher und trocken nahe an sein Ziel in Hernals bringen. Und für den Fahrschein hatte ja das Kleingeld seines Opfers in der Tasche. Er hatte dies noch nicht ganz zu Ende gedacht, als er schon losrannte.
pp from Mord und Brand by
Near fragment in space

Zahnarzt Dr. Czingler sah aus wie Dr. Mengele und das Schaudern vor seinem Wirken hatte schon so früh von mir Besitz ergriffen, dass ich beim ersten fotografischen Kennenlernen Dr. Mengeles meinte: Sieht aus wie Dr. Czingler!
Dr. Czingler hatte eine Ordination, die nach Äther stank und anderen hochchemischen Betäubungsmitteln, ihm zu Diensten war eine gnadenvoll Ergebene, nie konnte ich rausfinden, ob es seine Frau war oder sonst ein gebrochenes Wesen mit chronischer Ichschwäche. Dr. Czingler und seine Assistentin, die ihm Foltergabeln und Bohrmeißel reichte und Ätherbäusche und Amalgam, und mit dünnem, bis zur Atomdicke zugespitztem Bleistift Schmerztermine in den Kalender trug, Dr. Czingler war mein Ferdinand.
Ihm war der Bohrer entglitten, eines Tages, im Advent meines Teenagerlebens, als ich elf war, in der Glockengasse, sie zweigt vom Geschäft ab, in dem Behinderte ihre Prothesen bestellen.
pp 24-25 from Boboville by
Dr. Czingler hatte eine Ordination, die nach Äther stank und anderen hochchemischen Betäubungsmitteln, ihm zu Diensten war eine gnadenvoll Ergebene, nie konnte ich rausfinden, ob es seine Frau war oder sonst ein gebrochenes Wesen mit chronischer Ichschwäche. Dr. Czingler und seine Assistentin, die ihm Foltergabeln und Bohrmeißel reichte und Ätherbäusche und Amalgam, und mit dünnem, bis zur Atomdicke zugespitztem Bleistift Schmerztermine in den Kalender trug, Dr. Czingler war mein Ferdinand.
Ihm war der Bohrer entglitten, eines Tages, im Advent meines Teenagerlebens, als ich elf war, in der Glockengasse, sie zweigt vom Geschäft ab, in dem Behinderte ihre Prothesen bestellen.