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Tacheles - pp 87

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Als es draußen dunkel, geworden war, musste er sich allerdings eingestehen, er war nicht hier wegen des Spiels der Könige. Er hatte schlicht Angst, in seine leere Wohnung zurückzukehren. Und so verließ er überaus zögerlich das Museum und ging hinter der Oper vorbei in die Kärntner Straße.
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  Kärntnerstraße

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Im Juni stehen sie offen, die Fenster meiner französischen Atelierbleibe. Das hat mehrere Vorteile. Mein kleiner Feigenbaum, der vierte, den ich mir angeschafft habe, seit ich hier wohne, liebt die frischen Abgase aus der Kleinen Neugasse. Er nickt bedächtig und raschelt mit den Blättern, wenn unten fest gefahren wird. Unten wird gerne fest gefahren. Und abgegast. Das liegt an der Zahl 30, die die städtischen Straßenbemaler auf die Kleine Neugasse gemalt haben. Die Zahl 30 erinnert die Kleingassendurchfahrer daran, ihren Tacho zu taxieren.
pp 41 from Boboville by Andrea Maria Dusl

Near fragment in space

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Zum dreizehnten Geburtstag wünschte sich Klara eine Getreidemühle. Von da an hatte sie meist irgendwelche angebrannten Laibchen auf dem Teller. Auf dem Küchentisch standen Jutesäckchen mit verschiedenen Sorten von Körnern. Getreide und Mehl waren in der Umgebung der Mühle auf dem Boden verstreut. Klara musste ihr Dinkellaibchen selber kochen. Aber immerhin saß sie in ihrer ersten vegetarischen Phase mit uns bei Tisch. Ein paar Monate lang konnte sie uns Fleischessern noch zusehen, konnte sie uns noch riechen. Das sollte sich ändern. Sie begann für den Tierschutzverein Vier Pfoten Flugblätter zu verteilen, nicht nur in der Kärntner Straße und am Stephansplatz, auch bei uns zu Hause im Speisezimmer. Wenn wir beim guten Paprika-Henderl saßen, hielt sie uns das Foto eines gigantischen Käfigbaus unter die Nase. Man sah die Flucht eines aufgetürmten Zellengeheges, voll gestopft mit Tausenden von Hühnern.
pp 135-136 from Das Vaterspiel by Josef Haslinger