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Die Stadt ohne Juden - pp 121-122

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An diesem Tage wehte ein warmer Wind die letzten Schneemassen von den Abhängen der Wiener Berge fort und oben im Atelier in der Billrothstraße hielten sich zwei junge Menschenkinder heiß und sehnsuchtsvoll umfangen. Und er flüsterte:
»Oh, wärst du schon mein!«
Und sie erwiderte traumverloren:
»Wenn du dir schon den Knebelbart abnehmen könntest; er kitzelt so arg!«
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  Billrothstraße

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>>Aber nun, Herr Doktor, muß ich Sie um etwas bitten. Während wir das Absteigequartier der Frau Merkel zehnmal von oben bis unten durchsucht haben, ohne die geringste Spur zu finden, ist es dem Herrn Hofrat Schmitz bisher noch nicht eingefallen, in Ihrer Wohnung, die seit dem Ereignis versperrt ist, Haussuchung vorzunehmen. Ich halte das aber für sehr wichtig. Es ist leicht möglich, daß wir unter den Papieren der Verstorbenen irgendwelche Visitenkarten, Aufzeichnungen, Briefe oder dergleichen finden, aus denen hervorgeht, mit wem die Dame in der letzten Zeit intim verkehrt hat. Dürfte ich also Herrn Doktor bitten, sich vielleicht jetzt gleich mit mir nach dem Arenbergring zu begeben, damit ich mich umschauen kann? <<
pp 40 from Die freudlose Gasse by Hugo Bettauer

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Das Schebesta-Gymnasium im neunzehnten Wiener Gemeindebezirk gibt noch immer als eine der Nobelschulen Wiens. Vor einem halben Jahrhundert von ihrem ersten Direktor, dem legendären Hofrat Schebesta, gegründet, wurde sie bis zum Ende der siebziger Jahre von den Söhnen der oberen Zehntausend besucht. Dann verwarf man in den letzten öffentlichen Lehranstalten die Idee der Geschlechtertrennung, und es wurden erstmals auch Mädchen aufgenommen. Inmitten eines großen Parks mit Hecken, Bäumen und ausgedehnten Sportanlagen liegt das flach gestreckte Gebäude, ein Hort humanistischer Bildung, optisch geprägt von der Sachlichkeit nüchterner Nachkriegsarchitektur.
pp 58-59 from Der Fall des Lemming by Stefan Slupetzky