« Back to Blutreigen Ein Fall für Trautmann
Blutreigen Ein Fall für Trautmann - pp 51
Zu Beginn des Jahres 2011 wurde Trautmann zum Chefinspektor im Kriminaldienst der Bundespolizeidirektion Wien ernannt, was natürlich mit einer Feier verbunden war, die seine Kollegen aus der Ast Zentrum/Ost in einem im 9. Bezirk befindlichen Gasthaus gegenüber der alten Rossauer Kaserne veranstalteten.
Near fragment in space
Doch zunächst hat er etwas anderes vor. Eine Reise zurück ins letzte Jahrhundert, in das gediegene Ambiente der Belle Époque, in die erhabenen Hallen des Hotel Kaiser am Schottenring. Eine Reise, die er zu Fuß antreten kann. Sein Weg führt ihn durch die Schlickgasse, vorbei an der monumentalen Rossauer Kaserne, einem burgartigen Ziegelbau aus der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Als Bollwerk gegen mögliche Revolutionen wurde die Rossauer Kaserne 1870 fertig gestellt – und schrieb noch am Tag der Eröffnung Geschichte, nämlich Architekturgeschichte. Bei der Planung des mit Erkern und Giebelchen, Türmchen und Zinnen wohl bestückten Gebäudes war alles bedacht worden, alles bis auf eines: Man hatte die Toiletten vergessen. Bis ins Jahr 1990 war die Polizei hier untergebracht; danach gab es Bestrebungen, die Kaserne in ein Kulturhaus umzuwandeln. Freie Werkstätten und Künstlerateliers? Ein allzu friedliches Unterfangen, fanden die obersten Chargen des Bundesheers. Und so ließen sie rasch die Büros der Abteilung für militärische Vermessungstechnik hierher verlegen.
pp 104-105 from Der Fall des Lemming by