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Die Arbeit der Nacht - pp 75-
Ein Stativ benötigte er für die zweite Kamera. Er stellte sie am Eingang des Stephansdoms auf, so daß sie dem Haas-Haus zugewandt war, vor dem früher Akrobaten den Touristen ihre Kunststücke vorgeführt hatten. Solchen Spektakeln hatte er nichts abgewinnen können. In der Furcht, gar von einem der Künstler angespielt oder angesungen zu werden, war er mit gesenktem Kopf vorübergehastet.
Near fragment in time
Als sie bei der Himmelpfortgasse angelangt waren, ertönte ein ohrenbetäubendes Poltern und Krachen. Lautes Wiehern, brüllende Stimmen, verzweifelte Schreie, zwischendrin leises Wimmern. Die Pferde einer Droschke waren durchgegangen. Das filigrane offene Gefährt war mit dem Waggon einer Pferdetramway zusammengeprallt und umgekippt. Die Geschirre der Pferde hatten sich ineinander verheddert. Zwei Pferde waren gestürzt. Die Insassen der Droschke lagen auf der Straße. Ein kleiner Junge war unter die Hufe eines Gauls geraten. Er blutete am Kopf. Die Frau, die sich kreischend über den Jungen beugte, war ebenfalls blutüberströmt. Das andere Kind, ein Mädchen von etwar vier Jahren, lag regungslos unter dem linken Hinterrad der Droschke.
Gustav wollte den Kindern zu Hilfe eilen. Mararete von Leiden presste sich jedoch eng an ihn, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und flüsterte unter Tränen: "Bitte bleiben Sie bei mir."
pp 24-25 from Der Tod fährt Riesenrad by
Gustav wollte den Kindern zu Hilfe eilen. Mararete von Leiden presste sich jedoch eng an ihn, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und flüsterte unter Tränen: "Bitte bleiben Sie bei mir."
Near fragment in space
Als sie einmal mit ihren Zöglingen durch die innere Stadt ging, trat sie mit ihnen halb zufällig, halb absichtlich in die Stefanskirche. Seit jenem Sommertag, an dem ihr die Kunde vom Tod ihres Vaters geworden war, hatte sie kein Gotteshaus betreten. Sie standen vor einem Seitenaltar fast im Dunkel. Das jüngere Mädchen, das zu Frömmigkeit neigte, ließ sich auf die Knie nieder und schien zu beten. Das ältere ließ ihre Blicke gleichgültig und etwas gelangweilt umherschweifen. Therese fühlte ihr Herz in wachsendem Vertrauen der eigenen Zukunft entgegenschwellen.
pp 131 from Therese. Chronik eines Frauenlebens by