Arrows_down
Arrows_up
« Back to Die Arbeit der Nacht

Die Arbeit der Nacht - pp 290-

Quote
Während er zu den Katakomben hinabstieg, versuchte er sich in Erinnerung zu rufen, was er aus seiner Schulzeit und früheren Besuchen noch über den Ort wußte. Viel war es nicht. Er erinnerte sich, daß es zwei Teile gab. Die alten Katakomben aus dem 14. Jahrhundert und die neueren aus dem 18. Der ältere, in dem die Karidnalsgruft lag, befand sich unter der Kirche, der jüngere bereits etwas außerhalb ihres Bereichs. Im Mittelalter hatte dieser Ort als Stadtfriedhof Wiens gedient, der aus Platzmangel dann aufgelassen worden war.
  290
  (Not Available)
  Yes
  No
  Yes
  No
  (none)
  Stephansdom

Near fragment in time

Quote
"Eine Kutsche?" Gustav deutete auf den Fiakerstand gegenüber vor dem Hotel Imperial.
"Nein. Lassen Sie uns zu Fuß gehen, es ist nicht sehr weit."
"Was für ein wunderschöner Tag", sagte Gustav im Plauderton und bot ihr galant seinen Arm an.
Als sie sich ganz ungezwungen bei ihm einhängte, streifte ihr Busen seinen Ellbogen. Er spürte Bewegung in seiner Hose.
Arm in Arm schlenderten sie die Ringstraße entlang. Der Lärm und Dreck auf den Baustellen am Straßenrand tat seinen romantischen Gefühlen keinerlei Abbruch. Ihr Parfüm raubte ihm beinahe den Atem. Oder war es all der Staub und Dreck? Wenn es nicht bald regnete, würde die Reichshauptstadt in einer dicken Staubwolke ersticken.
"Wien wird jetzt zur Großstadt demoliert", hatte Karl Kraus in der Künstlerzeitschrift Wiener Rundschau geschrieben. Dieser kritische Geist hatte wieder einmal Recht gehabt, dachte Gustav. Die Fertigstellung der Ringstraße, der Bau der Gasleitung und die Regulierung des Wienflusses - Baustellen, nichts als Baustellen seit über zwanzig Jahren. Obwohl Gustav ein glühender Anhänger des Fortschritts und der Moderne war, litt auch er unter dieser permanten Lärm- und Geruchsbelästigung.
pp 23 from Der Tod fährt Riesenrad by Edith Kneifl

Near fragment in space

Quote
Und mit dieser Sorglosigkeit, diesem Gefühl von Freiheit und Selbständigsein, verbrachte sie neben der Arbeit für die Wohnung reichlich Zeit mit Erich König. Er hatte sich in einem bescheidenen Hotel einquartiert und ließ sich von Anna Wien zeigen. Sie schlenderten über den Stephansplatz, die Ringstraße entlang, besuchten den Park von Schönbrunn, sie machten Ausflüge auf den Kahlenberg, gingen in ein Heurigenlokal in Grinzing und versanken mehr und mehr in eine zärtliche Nähe.
pp 188 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar