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Die Klavierspielerin - pp 128

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"Aus seiner hinteren Hosentasche holt er jetzt, da er auf der Straße ist, die Liebe zum Fräulein Kohut hervor. Da er zufällig ganz allein ist und keinen sportlich besiegen kann, klettert er an dieser Liebe hinauf zu einem Höhepunkt, der gleichzeitig körperlich wie geistig ist. Wie an einer unsichtbaren Strickleiter.
In federnden Weitsprüngen hetzt er die Johannesgasse hinauf zur Kärtnerstraße und die Kärtnerstraße entlang zum Ring. Saurierhaft sich aneinander vorbeischlängelnde Straßenbahnen vor der Oper bilden eine natürliche Barriere für Klemmer, die schwer zu übersteigen ist, und daher muss er, trotz Wagemut mit der Rolltreppe in den Bauch der Opernkreuzung hinunter."
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  Johannesgasse

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Zwei Wochen später ging Alexej von Repin durch das Häuserlabyrinth der Josefstadt. Er schlenderte ohne Plan oder Ziel, er flanierte nur so vor sich hin. Er wanderte die Lazarettgasse entlang, die wohl deshalb so hieß, weil das Krankenhaus gleich hinter ihr lag, bog nach links in die Pelikangasse ab (vorbei an einer großen Metzgerei, die, wie die hebräischen Schriftzeichen in ihrem Schaufenster verrieten, mehr wahr als nur koscher, nämlich "glattkoscher"), überquerte die Alserstraße, ließ willenlos zu, dass seine Füße ihn die Kochgasse entlangtrugen (hier kam Alexej ein Pulk von Talmudschülern entgegen, nicht umsonst hieß die Leopoldstadt "Mazzesinsel"); er bog am Post- und Telegrafenamt (eigentlich seltsam, dass es so hieß, telegrafierte denn heute noch jemand?) wiederum links in die Florianigasse ein und spazierte am Schönbornpark vorbei (einer angestaubten grünen Oase in diesem steinernen Meer); und dann, während hinter ihm rostrot das Tageslicht im Westen versank, folgte er der Straße einfach immer weiter auf den Ring und die Innere Stadt zu.
pp 48 from Der Komet by Hannes Stein

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Mehr erfuhr Reisinger später im Kasino in der Kärntner Straße.
pp 29 from Blutreigen Ein Fall für Trautmann by Ernst Hinterberger