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Widerhall des Herzens. Ein Peter Altenberg-Buch - pp 134

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Ein Tisch im Café Central war der Jugend gewidmet. Hier hatte der liebenswürdige, hochbegabte Karl Adler, der Sohn des Arbeiterführers Victor Adler, den Vorsitz, strahlend schön, eine blonde Siegfriedserscheinung. In der heutigen Zeit wäre er sicherlich der Champion eines berühmten Sportteams. Damals aber atmete er seine Lebensluft in einem Kaffeehaus. Dort saß er, rauchte, plauderte mit seinen Freunden, machte große Pläne für die Zukunft und schrieb Dinge, die nie gedruckt wurden. Als er einmal im Sommer Ea bei einer Freundin in der Schweiz besuchte, sagte er angesichts der schönsten Alpenkette mit seinem treuherzigen Lächeln: "Schön haben Sie`s hier; aber im Central ist es doch am schönsten, gelt?"
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  Café Central

Near fragment in time

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Wenn ich die Zeitungen, die ich mir in meinem Leben gekauft habe, in die Kärntnerstraße hineinblasen ließe als ein Zeitungstreiben, als ein Zeitungstreiben wie ein Schneetreiben, wäre die Kärntnerstraße in der kürzesten Zeit vollkommen verstopft, alles in der Kärntnerstraße müßte ersticken, halb Wien müßte ersticken, könnte man unter den Zeitungen, die ich gekauft habe, ersticken, begraben und ersticken, ein tödlicher Zeitungswinter bräche auf Wien herein.
pp 199-200 from Verstörung by Thomas Bernhard

Near fragment in space

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Wenn ich mich an schlechten Tagen gut fühlen wollte, vor allem wenn ich von Tamaras ziellosen Tiraden entnervt war, ging ich in der Dämmerung die Herrengasse entlang, mit halb geschlossenen Augen. Ich sog den Geruch der Fiaker ein, konzentrierte mich auf das Klappern der Hufe auf dem Kopfsteinpflaster. Vorbei an der Konditorei Café Central, mit den Pralinen und den Torten in der Auslage. Vorbei an den Fenstern des Cafés selbst, hinter denen das Licht golden leuchtete.
Ich stellte mir vor, ich würde einen Wintermantel tragen, mit Stickereien und einem Pelzbesatz. Aus unechtem Pelz natürlich, der politischen Einstellung wegen. Meine Schuhe würden auf dem Pflaster klappern wie Pferdehufe, mein teures Parfüm würde mich wie eine feine Aura umgeben. Eine der Wohnungen im zweiten Stock wäre meine. 3,60 Meter hoher Altbau und an den Sonnentagen lichtdurchflutet. Ob ich glücklich wäre? In einer vorbeifahrenden Kutsche kreischten Kinder und winkten mir zu. Ein Stück vom Glück, dachte ich dann, nichts als ein Stück vom Glück. Die glänzenden Dinge des Lebens.
pp 150-151 from Chucks by Cornelia Travnicek