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Kaffeehaus war überall. Briefwechsel mit Käuzen und Originalen - pp 49

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Was nun Ihren kühnen Vergleich - "Insasse des Café Herrenhof = Inhaber des Maria Theresien-Ordens" - betrifft, so werden Sie diese mehr als gewagte Parallele zurückziehen müssen, sobald Sie die hier folgende Parade an sich vorbeiziehen lassen haben. "Respektabel"! "Ehrenwert"! Sonderbare Titel für ein Publikum, das (von der rassischen Zusammengehörigkeit abgesehen) so uneinheitlich, so buntscheckig, ja so voller Gegensätze war wie das des Herrenhof. Ganz zu schweigen davon, daß dieses Kaffeehaus ein ausgedehnter Komplex war, dessen einzelne Gebiete - das Frontlokal an der Herrengasse, der mit buntem Glas bedeckte, wiederum unterteilte Mittelsaal, das schon als Spielzimmer benutzte Verbindungsstück gegen die Räumlichkeiten an der Wallnerstraße, zu denen einige Stufen hinabführten und die zuletzt nur noch "Bridgestube" waren - untereinander kaum nennenswerte Beziehungen unterhielten.
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  Café Herrenhof

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Erst Ende der sechziger Jahre dieses Jahrhunderts wurde dem Textilviertel seine ökonomische und finanzielle Basis entzogen. Die Mode änderte sich. Schnellvergängliche Trends lösten einander ab. „Was soll ich tun“, rätselte Evelyn S., „wenn mir dreißig Kindermäntel übrigbleiben? Ich kann sie in die Donau schmeiße oder billiger verkaufen.
pp 134 from Wien wirklich - Ein Stadtführer durch den Alltag und seine Geschichte by Peter Lachnit

Near fragment in space

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Obwohl es erst kurz nach elf Uhr war, machte sich Bronstein auf den Weg ins "Herrenhof". Er nahm dort seinen Stammtisch Platz und studierte in aller Ruhe die Speisekarte. Es entging ihm dabei nicht, dass sich der Kellner ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Jeder im "Herrenhof" kannte mittlerweile Bronsteins Rutal. Stets ging er die Speisekarte aufmerksam durch, um dann doch das jeweilige Tagesmenü zu bestellen. Diesmal kredenzte man ihm Fleischknödel mit Sauerkraut, die er mit großem Genuss verspeiste.
pp 102 from Tacheles by Andreas Pittler