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Kaffeehaus war überall. Briefwechsel mit Käuzen und Originalen - pp 231

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Und hier ergibt sich in der Tat eine Parallele zu dem oben beregten Karl Kraus, der, wie Sie sich vielleicht erinnern, immer mit Nachdruck behauptete, daß er eigentlich gar keine Zeitungen liest, sondern daß ihm das Material "von selbst" zufliegt. Ganz so war das natürlich nicht, sondern er saß, wann immer man ins Café Parsifal (oder bei Nacht ins sogenannte "Falsche Schellinghof") kam, hinter einem Berg von Zeitungen. Aber aus der persönlichen Erfahrung jener drei Jahre, in denen ich auf die Frage:"Was sind Sie?" rechtens hätte antworten müssen:"Vorzugsschüler beim Kraus", weiß ich, daß er eine Zeitung nur aufmachen mußte - und schon hatte er genau das gefunden, was er gerade brauchte.
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Near fragment in time

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Café de l`Europe. Es befand sich - wie männiglich bekannt - auf dem Stefansplatz, neben dem Rothberger und vis-a-vis von der Gothik, im idealen Mittelpunkt der Stadt. Der Standort war Charakter, Eigenart, Spezialität, Schicksal - des Cafés? Ja. Aber noch mehr der Stadt. Keine Kirche in ihr ohne Café, kein Café ohne Kirche. Café, Kirche - das war ihr Wahrzeichen. So gehörte ihr Hauptplatz teils dem traulich-winkenden, idyllisch-engen Mittelalter, teils der weltstadtregen, pariserisch-balkanischen Neuzeit. Der Stefansturm vertritt die Traulichkeit, die Enge, das Mittelalter. Das Café de l`Europe vertrat die Weltstadt, Paris, den Balkan - gerade dem Turm gegenüber. Das bewirkte seinen topographischen Reiz, der sich besonders nächtlich wirksam entwickelte. Strahlendes Halbwelt- und Betriebslicht gegenüber den Konturen historischer Finsternis, Schwätzen und Schweigen auf einem Fleck.
pp 34-35 from Zeitgeist im Literatur-Café by Anton Kuh

Near fragment in space

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Bronstein erwiderte dieses auf dieselbe Weise und wandte sich dann nach Westen in Richtung Gürtel. Als erstes, so dachte er, steuerte er den Bennoplatz an, wobei er sich freilich nicht eingestand, die Witzmanns vor allem wegen der behaupteten Profession der Mutter als erste Familie gewählt zu haben.
Am Platz angekommen, fand er ohne Mühe sofort das richtige Haus. Davor spielten einige Kinder Tempelhüpfen. Sie waren überaus schäbig gekleidet und hatten für die Jahreszeit viel zu dünnes Gewand an. Wenigstens, so dachte Bronstein, wurde ihnen bei dieser Bewegung nicht kalt. Er blieb vor der Gruppe stehen und sah ihr eine Weile zu.
pp 89 from Zores by Andreas Pittler