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Das Vaterspiel - pp 194-195

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Letztes Semester tauchte er plötzlich in der Publizistik auf. Und es war mir fast unangenehm, ihn zu kennen. Darf ich Sie etwas fragen, sagte er zu mir. Wenn er wenigstens gesagt hätte: Kennst du mich noch?, oder: Darf ich eh du sagen? Nein, er siezte mich. Ich war völlig perplex. Na klar, habe ich gesagt, was gibt es denn?
Ich habe gehört, dass Sie ein Zimmer vermieten.
Das müssen seine Eltern von meinen Eltern erfahren haben. Der Vormieter von diesem schönen weißen Raum hier war gerade ausgezogen. Das war ein Bühnenbildner aus Karl-Marx-Stadt, der ein Jahr lang für das Burgtheater gearbeitet hatte. Du hast ja den Uwe noch kennen gelernt.
Brigitte hatte sich an Mimi gewandt.
Ja, aber nur zum Abschiedsfest.
Oh Gott, war das ein trauriges Fest. Er hat ja eigentlich bleiben wollen. Aber er hat auch keine Lust gehabt, sich mit der DDR anzulegen und den Dissidenten zu spielen. So richtig wohl gefühlt hat er sich nicht bei uns. Einmal hat er zu mir gesagt, es seien gar nicht so sehr seine Freunde, die ihm fehlen. Am meisten fehle ihm die Bedeutung seiner Arbeit. Hier sei alles so bedeutungslos. Man könne etwas so machen, oder auch anders. Zwei Tage nach der Premiere sei das schon vollkommen egal.
  Das Vaterspiel
  194
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Szene 4. Sonntagmittag.

Ich gehe durch den Türkenschanzpark. Es ist klar. Aber Frühling. Büsche und Bäume in Blüte. Tulpen und Narzissen. Das Gras wieder grün. Die Anruferin von Freitag war Politikersgattin in der Nachkriegszeit.
pp 45 from Tagebuch der Gegenwart by Marlene Streeruwitz

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Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by Harald Friesenhahn