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Das Vaterspiel - pp 194-195

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Letztes Semester tauchte er plötzlich in der Publizistik auf. Und es war mir fast unangenehm, ihn zu kennen. Darf ich Sie etwas fragen, sagte er zu mir. Wenn er wenigstens gesagt hätte: Kennst du mich noch?, oder: Darf ich eh du sagen? Nein, er siezte mich. Ich war völlig perplex. Na klar, habe ich gesagt, was gibt es denn?
Ich habe gehört, dass Sie ein Zimmer vermieten.
Das müssen seine Eltern von meinen Eltern erfahren haben. Der Vormieter von diesem schönen weißen Raum hier war gerade ausgezogen. Das war ein Bühnenbildner aus Karl-Marx-Stadt, der ein Jahr lang für das Burgtheater gearbeitet hatte. Du hast ja den Uwe noch kennen gelernt.
Brigitte hatte sich an Mimi gewandt.
Ja, aber nur zum Abschiedsfest.
Oh Gott, war das ein trauriges Fest. Er hat ja eigentlich bleiben wollen. Aber er hat auch keine Lust gehabt, sich mit der DDR anzulegen und den Dissidenten zu spielen. So richtig wohl gefühlt hat er sich nicht bei uns. Einmal hat er zu mir gesagt, es seien gar nicht so sehr seine Freunde, die ihm fehlen. Am meisten fehle ihm die Bedeutung seiner Arbeit. Hier sei alles so bedeutungslos. Man könne etwas so machen, oder auch anders. Zwei Tage nach der Premiere sei das schon vollkommen egal.
  Das Vaterspiel
  194
  195
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  No
  No
  (none)

Near fragment in time

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Simon Wiesenthal’s office when I first met him in 1974 was on the Rudolfsplatz an undistinguished inner-city square surrounding an unappetizing playground which never seemed to hae an children in it. Rudolfsplatz Number 7 was a drab postwar apartment house in which Wiensthal had maintained an office for a decade.
pp 1895 from Nazi Hunter: The Wiesenthal File by Alan Levy

Near fragment in space

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Aber was sind alle diese Städte gegen Wien, sagte er. Wir hassen diese Stadt und lieben sie doch, wie keine andere, sagte er. Wie wir, zugegeben, auch das Burgtheater hassen und doch lieben wir kein anderes.
pp 186 from Holzfällen by Thomas Bernhard