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Das Vaterspiel - pp 574
Ich bin in Wien, sage ich. Aber jetzt muss ich Schluss ma-chen. Ich rufe dich wieder an.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkomme, sehe ich, dass die meisten Gäste das Haus schon verlassen haben. Anas-tasia schiebt den Rollstuhl meines Großvaters. Sie trägt nun einen langen Umhang, der fast bis zum Boden reicht. In ihrem rechten Arm hat sich die Großmutter eingehängt. Vor der Tür wartet ein Kleinbus mit einer herabgelassenen Plattform für Rollstuhlfahrer. Die Verwandten und Freun-de meiner Mutter stehen auf der einen Seite der Plattform, Tante Rosi, Eli und die Verwandten von Anastasia auf der anderen. Lediglich Laura hat sich zu meiner Schwester ge-stellt, so als hätte sie die Seiten gewechselt. Zuerst wird mein Wiener Großvater verladen, dann steigen alle anderen ein. Meine Mutter und die Therapiegaby setzen sich nach vorne. Meine Mutter hat Lucia auf dem Schoß. Der Bus ist zu klein für uns alle. Aber zum Ottakringer Fried-hof sind es nur zehn Minuten.
Als ich ins Wohnzimmer zurückkomme, sehe ich, dass die meisten Gäste das Haus schon verlassen haben. Anas-tasia schiebt den Rollstuhl meines Großvaters. Sie trägt nun einen langen Umhang, der fast bis zum Boden reicht. In ihrem rechten Arm hat sich die Großmutter eingehängt. Vor der Tür wartet ein Kleinbus mit einer herabgelassenen Plattform für Rollstuhlfahrer. Die Verwandten und Freun-de meiner Mutter stehen auf der einen Seite der Plattform, Tante Rosi, Eli und die Verwandten von Anastasia auf der anderen. Lediglich Laura hat sich zu meiner Schwester ge-stellt, so als hätte sie die Seiten gewechselt. Zuerst wird mein Wiener Großvater verladen, dann steigen alle anderen ein. Meine Mutter und die Therapiegaby setzen sich nach vorne. Meine Mutter hat Lucia auf dem Schoß. Der Bus ist zu klein für uns alle. Aber zum Ottakringer Fried-hof sind es nur zehn Minuten.
Near fragment in time
Szene 4. Sonntagmittag.
Ich gehe durch den Türkenschanzpark. Es ist klar. Aber Frühling. Büsche und Bäume in Blüte. Tulpen und Narzissen. Das Gras wieder grün. Die Anruferin von Freitag war Politikersgattin in der Nachkriegszeit.
pp 45 from Tagebuch der Gegenwart by
Ich gehe durch den Türkenschanzpark. Es ist klar. Aber Frühling. Büsche und Bäume in Blüte. Tulpen und Narzissen. Das Gras wieder grün. Die Anruferin von Freitag war Politikersgattin in der Nachkriegszeit.
Near fragment in space
Anna war pünktlich im Büro. Fünf Minuten später kam Kollege Kolonja im gestreiften Kurzarmhemd und stellte gutgelaunt einen Coffee-to-go auf Annas Schreibtisch. Anna pustete auf ihren Milchschaum und lachte. »Guten Morgen, Robert! Du siehst aus, als hättest du Urlaub.« »Urlaub nicht, aber alt werd ich hier heut nicht. Spätestens um zwei bin ich raus, und ab auf die Donauinsel.« »Ich hoffe, du hast recht. Könnte sein, dass da heut was reinkommt.« »Was?! Was weißt du schon wieder? Sag bloß, dein Weinbauer macht uns Kummer.« »Ich weiß es noch nicht. Ich war gestern noch im Wilhelminen, und jetzt warten wir mal auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung.« »Ach, du hältst es nicht eine Woche ohne Arbeit aus. Bei dir kann keiner einfach so sterben.« »Jetzt entspann dich mal und leg ein paar alte Akten ab, vielleicht ist ja eh nichts.« Anna stellte sich vor, dass wirklich nichts wäre und sie gegen Mittag an die Alte Donau zum Schwimmen gehen würde. Doch da klingelte auch schon das Telefon. »Landeskriminalamt Wien, Anna Habel.« »Guten Morgen! Wilhelminenspital, Friedelhofer.« Anna blickte auf die Uhr, es war fünf vor neun. »Mein Gott, sind Sie pünktlich.« »Da schauen Sie, was? Und erfolgreich auf ganzer Linie. Im wahrsten Sinn des Wortes.« Er kicherte. »Eine ordentliche Linie hatte Ihr Nachbar da intus, genau wie ich’s geahnt habe. Circa acht Gramm Kokain mit einem sehr süßen Holundersaft zu sich genommen. Das hält kein Herz aus, nicht das gesündeste. Bingo.« Anna war kurz sprachlos, fasste sich jedoch rasch wieder. »Sehr gut, Herr Doktor. Und Sie haben das ja vorausgesehen. Wenn Sie kein Alibi hätten, würd ich Sie glatt verdächtigen.« »Sehr witzig. Mir würden schon noch perfidere Todesarten einfallen, da würden Sie nie draufkommen.« »Na, wollen wir’s nicht drauf ankommen lassen. Aber Spaß beiseite. Ich beantrage gleich die Kommissionierung der Leiche, der Herr Dr. Schima wird sich dann melden, wohin ihr den Bachmüller überstellen sollt.« »In Ordnung, ich richt ihn her und leg die Befunde dazu. Ah, und noch was: Unser Toxikologe meinte, der Herr hätte Viagra genommen, das verstärkt die Wirkung. Tja, das war’s dann wohl mit uns zwei, Frau Chefinspektor. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder?
pp 114-115 from Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien by ,
