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Verführungen - pp 133
Helene war froh, die Kinder abgeholt zu haben. Die Vorstellung, die Kinder über die Hasenauerstraße gehen lassen zu müssen, ängstigte sie jedesmal. Kein Autofahrer fuhr auf dieser Straße weniger als 80 Stundenkilometer. Und keiner blieb stehen, die Kinder über die Straße gehen zu lassen. Helene selbst fuhr dort so schnell.
Near fragment in time
„Die Ateliers im Prater lagen in Trümmern, waren schwer zugänglich, und zudem gab es kaum Anhaltspunkte, wo sie ihre Suche beginnen sollte. Nur das Atelier von Anton Hanak in der Böcklingstraße im Prater war ihr bekannt und diente als erste Anlaufstelle. Der Prater war Kriegsschauplatz gewesen, große Teile des Ateliers zerstört, zudem gab es noch immer die Gefahr von Minen. Die Suche blieb lange erfolglos, aber in einem anderen Haus wurde sie schließlich fündig. Das Haus war ein Greuel der Verwüstung, Teile des Bodens und der Decke fehlten, ganze Wände waren niedergebrochen. [...]“
pp 100-101 from Jenseits vom lärmenden Käfig by
Near fragment in space
Sie hatte in der Sternwartestraße geparkt. Sie hörte die Sirenen des Rettungswagens. Wie immer mußte sie beim Hören der Sirene fast weinen. Ein Schluchzen drückte sich gegen die Kehle. Im Auto auf dem kurzen Weg in die Lannerstraße verstand sie mit einem Mal, warum der Mann sich so gegen die Wand gepreßt hatte. Und sich nicht hatte hinlegen wollen. Er hatte sich in die Hose gemacht. Helene blieb lange vor dem Haus im Auto sitzen. Das Schluchzen preßte sich von innen gegen das Brustbein. Als hätte sie ein zu großen Apfelstück verschluckt.
pp 19 from Verführungen by