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Verlass die Stadt - pp 49

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Das Schafbergbad hat eine wunderbare Lage, der Name lässt ja schon darauf schließen. Der Schafberg ist zwar kein richtiger Berg, sondern nur eine Anhöhe des Wienerwaldes zwischen Neuwaldegg und Pötzleinsdorf, und es weiden auch keine Lämmer hier, aber von der großen Rutsche aus hat man einen wirklich schönen Ausblick über die Stadt.

Peter stellt sich unten an und kommt sich dabei komisch vor. Es gibt nicht viele Erwachsene, die allein rutschen, Kinder rutschen in Gruppen oder allein, Jugendliche auch, Erwachsene rutschen überhaupt selten; es stellt sich ein Pärchen vor ihm an, Eltern mit Kleinkindern, auch eine Gruppe Studenten. Peter hat aber Lust, zu rutschen und dabei über die Stadt zu sehen, und er kann nichts dafür, dass er allein ist, dass er keine Freundin und kein Kind hat, dass Max im Labor steht um diese Zeit und Gudrun noch schläft.
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  Schafbergbad

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Ich stehe von dem Spiegel. Trage Make-up auf. Eine dünne Schicht. Eine Maske. Die Farbe des Lippenstifts passt zu meinem Haar. Manchmal, wenn ich es nicht aushalte, mein Körper mich an verschiedenen Stellen zu jucken beginnt, rufe ich in der Kanzlei an und behaupte, dass ich Kopfweh habe oder Grippe. Ich schminke mich ab. Schlüpfe aus meinem Arbeitsgewand. Ziehe je nach Jahreszeit eine Weste über oder einen Mantel, deren Kapuzen ich tief ins Gesicht schiebe, fahre zu einer Fakultät der Universität Wien, setze mich in einen Hörsaal mit Medizinstudenten oder einen, in dem eine Vorlesung über alte Geschichte stattfindet. Ich verstehe den Stoff, der aus dem Zusammenhang gerissen ist, nicht, lausche den Stimmen der Vortragenden, betrachte die Gesichter meiner Mitstudenten und bin glücklich.
pp 61 from Gegen einsam by Daniela Meisel

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Der Vergabeplan der Gemeindewohnungen spülte das junge Glück – inzwischen rechtmäßig getraut und mit einem Mädchen namens Susanne gesegnet – ins grüne Hernals, nahe dem Krankenhaus Göttlicher Heiland und nur neun Straßenbahnstationen von der Blumengasse entfernt, was freilich zu dieser Zeit für keinen der Beteiligten von Bedeutung war.
pp 118 from Mamy blue. Eine Pop-Odyssee aus Wien. by Norman Weichselbaum