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Verlass die Stadt - pp 59

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Gudrun liest an und für sich nicht so viel, dafür hat sie keine Zeit. Musikmagazine. Tageszeitungen. Literatur, eher weniger. Aber da sie jetzt ohnehin wach ist, nimmt sie doch das Buch zur Hand, das sie vor vielen Jahren geschenkt bekommen und gestern zum ersten Mal aufgeschlagen hat.
Am Anfang ist tatsächlich von Wien die Rede, folgende Orte werden erwähnt:
Schwarzenbergplatz, Stadtpark und Heumarkt.
Heeresgeschichtliches Museum.
Münzgasse, Beatrixgasse, Landstraßer Hauptstraße.
Postamt Rasumofskygasse.
An all diesen Orten im dritten Bezirk ist Gudrun noch niemals gewesen; zumindest kann sie sich nicht daran erinnern.
Graben und Lobkowitzoplatz.
Freyung, Am Hof.
Nationalbibliothek.
An all diesen Orten im ersten Bezirk hat Gudrun nichts verloren; schließlich ist sie weder Touristin noch Hofratswitwe.
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Near fragment in time

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Plötzlich kam ihm eine Idee. Der J-Wagen würde ihn sicher und trocken nahe an sein Ziel in Hernals bringen. Und für den Fahrschein hatte ja das Kleingeld seines Opfers in der Tasche. Er hatte dies noch nicht ganz zu Ende gedacht, als er schon losrannte.
pp from Mord und Brand by Gerhard Loibelsberger

Near fragment in space

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Sie trafen sich an jedem zweiten Dienstag im Monat um Punkt fünf Uhr nachmittags im Café Central - es sei denn, dieser Dienstag wäre auf einen christlichen oder jüdischen Feiertag gefallen: dann wurde das Treffen eben am darauffolgenden Donnerstag nachgeholt. Sie trafen sich, um Tarock zu spielen (wenn sie einen vierten Mann dafür fanden, denn sie spielten grundsätzlich nur zu viert) oder um gemeinsam über philosophische Fragen zu brüten. "Entweder tarockieren oder philosophieren", lautete ihr Wahlspruch, "am End' is' eh alles wurscht." Passten sie eigentlich ins Café Central, hätte man sie ohne Weiteres hier vermutet? Diese Frage dürfen wir getrost verneinen. Das Café Central liegt, wie wir aus berufenem Munde wissen, "unterm Wienerischen Breitengrad am Meridian der Einsamkeit"; genauer gesagt befindet es sich - und das schon seit Generationen - im Innenhof des Palais Ferstel und sieht für ein Wiener Etablissement verdächtig orientalisch aus: Kreuzbögen, hohe Säulen, viele Ornamente, viel Gold, überhaupt sehr bunt, rote runde Marmortische - der Kenner hätte das Café Central exakt 243 Straßenkilometer weiter östlich platziert, also eher im schönen Budapest als hier in der Reichshauptstadt.
pp 129 from Der Komet by Hannes Stein