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Canard Saigon - pp 143

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Marc rief Max Meisner an und vereinbarte einen Termin für 14 Uhr im Schweizerhaus
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  Schweizerhaus

Near fragment in time

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Anna kam am 3. Dezember 1909 in Wien zur Welt und war die zweite der vier Töchter des Glasmalermeisters Franz Goetzer. Sie wuchs in der Schulgasse im Bezirk Währing auf. Dort besaß eines der mehrstöckigen Vorstadthäuser eine mächtige Durchfahrt zum weitläufigen Hinterhof, und an dessen Ende lag das Gebäude, in dem sich die Wohnung der Familie und die Werkstatt des Vaters befand. Die Wohnräume lagen ebenerdig, und der unter ihnen befindliche Keller beherbergte die Glasmalerei. Diese führte auf der Rückseite des Hauses zum tiefer gelegenen Garten hinaus. Man musste an Kaninchenställen vorbei, eine Art Korridor überwinden, oder man wand sich zwischen buntem Glas, Arbeitstischen, am murrenden Vater und seinen freundlich grüßenden Gehilfen vorbei durch die gesamte Werkstatt, um diesen Garten zu erreichen. Kaum hatte man ihn betreten, tat sich sofort sein Wunder auf. Er hatte sich im Andrängen der allmählich immer städtischer werdenden Bauvorhaben, zwischen Hausmauern, Hinterhöfen und Abladeplätzen, unerschütterlich sein verträumtes, ländliches Aussehen bewahrt. Da gab es Kieswegezwischen üppigen Blumenrabatten und Rasenflächen, Kastanienbäume überwölbten ihn von allen Seiten, einen Hügel zum Hof hin bedeckten hochwuchernde Himbeersträucher mit schmalen Pfaden dazwischen, und sogar ein „Salettl“, wie man das weißlackierte Gartenhäuschen nannte, krönte unter Fliedersträuchern und Laubschatten seine Idylle.
pp 5 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar

Near fragment in space

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Marc Vanhagen fuhr seinem Dienstwagen in eine Parklücke in der Südportalstraße. Um diese Zeit war nicht viel Verkehr, und so hatte er gleich einen Parkplatz gefunden, nicht weit vom Wurstelprater entfernt. Marc stellte den Motor ab, blieb aber im Wagen sitzen. [...] Marc beendete das Gespräch, steckte das Handy ein und stieg aus dem Wagen. Während er zum Wurstelprater eilte, bewunderte er die Parkanlange zu seiner Linken, mit ihren mächtigen Bäumen. Der Rasen war in gepflegtem Zustand, obwohl hier nachts reger Verkehr herrschte. Ab 22 Uhr blühte auf diesem Abschnitt der Straßenstrich. Frühmorgens rückte ein Trupp der städtischen Reinigung aus, um gebrauchte Kondome und fallweise auch Spritzen einzusammeln. Und tagsüber erstrahlte der Park wieder in seiner natürlichen Schönheit. Marc bog links in den Wurstelprater ein und eilte, an den Vergnügungsbetrieben vorbei, in Richtung Schweizerhaus. Er würde fünf Minuten zu spät kommen. Das ärgerte ihn, war aber nicht zu ändern. Am weit offenen, schmiedeeisernen Tor des Gastgartens angekommen, rief er Max Meisner an. Dieser lotste ihn per Handy durch den riesigen Schanigarten zu dem Tisch, an dem er saß.
pp 157-158 from Canard Saigon by Harald Friesenhahn